Eigentlich ist die Ski-Saison schon über die Ziellinie gegangen, ein paar Rennen finden aber noch statt. So wie vergangenen Freitag in Madonna di Campiglio, wo ein FIS-Rennen der Herren über die Bühne ging. Diese Bewerbe sind vor allem für die jüngeren Fahrer wichtig, können sie doch mit guten Ergebnissen Punkte sammeln und sich damit in der Startliste nach oben kämpfen. Dieser Meinung waren offensichtlich auch die italienischen Veranstalter, die kurzerhand zu einer unfassbaren Manipulation griffen.

Am Start waren auch die Weltcup-Routiniers Christof Innerhofer (39) und Simon Maurberger (29), die nach dem ersten Durchgang auch das Feld anführten. Bevor sich die beiden im Finale jedoch aus dem Starthaus katapultieren konnten, wurde das Rennen kurzerhand gestoppt. Diese Pause nützten Trainer aus dem Trentino, um ein Tor von einem „FIS-Mann“ eineinhalb Meter nach Außen versetzen zu lassen, damit es das Duo im zweiten Durchgang entscheidend schwerer haben würden als der Rest des Starterfeldes.

In einem Flachstück

„Bevor ich starten wollte, hieß es: Start, stopp. Dann ist vor den Fahrten von mir und Simon ein Tor bei der Einfahrt ins Flachstück um eineinhalb Meter nach außen versetzt worden“, erzählte Innerhofer, der schon vor dem Rennen gebeten wurde, absichtlich langsamer zu fahren, nach dem zweiten Durchgang. Und Maurberger ergänzte: „Christof und ich sollten ausgebremst werden, damit wir das Rennen nicht ,kaputt‘ machen.“

Gewonnen hatte das Rennen schlussendlich ein unbekannter Italiener vor Innerhofer und Maurberger. Doch half die Manipulation nichts – nach Bekanntwerden des Betrugs wurde das Rennen annulliert. Ob der mutmaßliche Täter bestraft wird, ist noch offen. Rennläufer und Verbände können Forderungen für entstandene Kosten geltend machen.