Jetzt ist es fix. Mittelfeldakteur Tobias Koch ist Kooperationsspieler des SV Lafnitz, bleibt aber noch bis Mitte Februar beim SK Sturm. Mit dieser Kooperation wird die „Leidenszeit“ des 18-Jährigen beendet sein. Denn sowohl unter Heiko Vogel als auch unter Roman Mählich war die Nachwuchshoffnung auf dem Sprung in die Startelf.

Gelungen ist es nicht. Zwei doppelte Bänderrisse in den Knöcheln in den Vorbereitungen im Jänner 2019 und Juni 2019 verhinderten bislang einen Startelfeinsatz in der Bundesliga. 16 Minuten spielte er in Österreichs höchster Spielklasse doch für Sturm. Beim 1:3 gegen Salzburg am 14. April 2019. „Das war bisher mein Karrierehöhepunkt“, sagt der Südsteirer. Das war acht Tage nach seinem 18. Geburtstag.

Mit der Volljährigkeit hat sich auch der hohe Aufwand vor und nach den Trainingseinheiten aufgehört. Koch reiste täglich aus Vogau/Straß mit dem Zug und mit Bus zum Training nach Messendorf, danach wieder zurück. „Alles für die Schwoazn“, sagt der Mittelfeldspieler. Über seinen Vater und seinen neun Jahre älteren Bruder ist Tobias zum Fußball gekommen. „Ich komme aus einer Sturm-Familie“, sagt er. Dass er jetzt einmal die große Sturm-Familie in Richtung Lafnitz verlassen wird, stört ihn nicht. „Es ist ein nächster Schritt in meiner Karriere“, sagt er. Ein Schritt, der auch Ivan Ljubic weitergebracht hat, der ein halbes Jahr bei Hartberg eingelegt hatte. In Lafnitz trifft er mit Philipp Semlic auf jenen Trainer, der ihn bei Sturms U18 unterrichtet und zum Kapitän gemacht hatte.

Koch gilt als Vorzeige-Fußballer. Ehrgeizig, fleißig, ohne Flausen im Kopf. Er ist der Typ „perfekter Schwiegersohn“. Er geht wenig fort, ist lieber mit Familie, Freundin bzw. Freunden zusammen. Und im Jahr 2019 wurde er zum „Akademie-Schüler des Jahres“ ausgezeichnet. Gewertet werden sportliche Erfolge (er spielte fast alle Spiele bei den Amateuren) und die Schulnoten (Schnitt bei der Matura: 1,56). Koch bezeichnet sich schmunzelnd als „braven Menschen“.

Sein Aggressionslevel im Training ist nach eigenen Angaben „Durchschnitt. Im Pflichtspiel bin ich dann sicher brutaler“, sagt Koch. Es ist also Zeit, das Talent auch einmal in einem Pflichtspiel zu sehen. Die Chance auf sein Liga-Startelf-Debüt war jedenfalls noch nie so hoch wie zum Frühjahrsauftakt gegen Mattersburg am 16. Februar.