Die ersten Mannschaftstrainings inklusive internen Spiel stecken den Spielern beim SK Sturm in den Beinen. Es gibt keine Beschwerden aufgrund der intensiven Einheiten. Im Gegenteil, es herrscht nach wie vor so etwas wie Aufbruchsstimmung nach der langen corona-bedingten Zwangspause. In den Spielformen ist auch klar zu erkennen, dass die Feinabstimmung fehlt. So viel zum Wettbewerbsvorteil des LASK, auch wenn es nur vier verbotenen Mannschaftstrainings gewesen sein sollen.
Die ehrlichen Schwarz-Weißen sind jedenfalls in Graz daheim. Und auch Sturms neuer Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker glänzt mit ehrlichen Aussagen und entschlossenen Taten. Zum Thema LASK bezog er klar Stellung. Und auch den Spielern wird mitgeteilt, wenn man nicht mehr mit ihnen plane, wie im Fall von Christoph Leitgeb, Thomas Schrammel und Florian Ferk.

Von den aktuell sieben verliehenen Spielern sind drei Protagonisten für den SK Sturm relevant. Michael Lema wurde verlängert und abermals ein Jahr nach Hartberg verliehen, Tobias Koch ist seit gestern wieder Lafnitz-Spieler und wird weiter ob seiner Entwicklung beobachtet. Amadou Dante (Leihe in Hartberg) wird die kommende Vorbereitung einmal mitmachen. Emeka Eze, Lukas Grozurek und Markus Lackner spielen in Sturms Kaderplanungen keine Rolle mehr. Der Vertrag von Lukas Fadinger (Leihe Lafnitz) läuft ohnehin aus. „In der Offensive sind wir gut besetzt, da hat Emeka wenig Chancen. Markus zeigte bei der Admira gute Leistungen, wird es bei uns aber schwer haben und Lukas stand bei Karlsruhe zuletzt in der Startelf. Das muss man sich anschauen“, sagte Schicker.

Wir wird der Kader für die kommende Saison aussehen? Das hängt vom Ausgang des heurigen Spieljahres ebenso ab wie vom Umstand, welche Leihspieler das Budget wie sehr belasten werden. Wo der Weg des SK Sturm wieder hingehen wird, ist zu erkennen. Mit Dardan Shabanhaxhaj, Sebastian Zettl und Vincent Trummer wurden drei Talente mit Verträgen ausgestattet. Schicker handelte zuerst und sagt jetzt: „Ich hole nur Spieler, die die Qualität der Mannschaft sofort verbessern. Alles andere muss aus dem eigenen Nachwuchs kommen.“ Heißt: Ergänzungsspieler mit einem gewissen Alter wird man bei den Schwarz-Weißen nicht mehr sehen – sofern Schicker in seinen Handlungen nicht überstimmt wird.

Sechs Positionen sind im aktuellen Kader noch vakant. Bei Jörg Siebenhandl, Anastasios Avlonitis, Isaac Donkor und Juan Dominguez laufen die Verträge aus, bei Thorsten Röcher und Kiril Despodov die Leihkontrakte. Und auch hier gibt Schicker Einblick in die Planungen. „Sollten wir die Saison außergewöhnlich gut beenden, sehe ich eine Chance, Kiril zu halten, sonst nicht.“ Die Verhandlungen mit Röcher und Ingolstadt laufen aktuell gut. Auch die Gespräche mit Siebenhandl sind vielversprechend – eine Verlängerung dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Das „Störfeuer“ aus Deutschland „ist Teil des Geschäfts und sehe ich locker“, sagt Schicker.

Halten möchte Sturm Avlonitis und Dominguez. Aufgrund der Ungewissheit der Leihspieler „kann ich beiden noch kein seriöses Angebot machen, das respektvoll wäre“, erklärt Schicker. Bei Donkor warte man noch zu. Schicker geht davon aus, dass einige Ligen ihr Gehaltsniveau aufgrund der Coronakrise nicht halten können. Da heißt es in Bezug auf einen Topspieler wachsam bleiben.