Am Sonntag steht für Sie beim Ironman in Klagenfurt eine Premiere auf dem Programm. Kribbelt es schon?
BEATRICE WEIß: Schon ein wenig. Ich freu’ mich riesig auf das Rennen, da ich bisher immer nur auf Halbdistanzen angetreten bin. Seit ich zwölf Jahre alt bin, war mir klar, dass ich unbedingt einmal in meiner Heimat starten will und jetzt bin ich am Start, total cool. Ich hätte mir nur nicht erwartet, dass ich bereits so früh als Profi hier dabei sein werde. Es hat sich alles schneller entwickelt als gedacht und meine Form ist stetig besser geworden. Vergangenen Dezember haben wir uns entschlossen, dass ich für meinen allerersten Ironman ready bin.

Wie kommt man mit zwölf Jahren auf die Idee, einmal einen Ironman zu bewältigen?
Mit fünf hab’ ich im Schwimmverein angefangen. Das wurde mir nach sieben Jahren zu einseitig, ich verlor den Spaß, fand ihn beim Laufen und durch den Ironman kam sozusagen die Leidenschaft zum Triathlon. Ist der erste Ironman nicht etwas ganz Besonderes?
Ganz sicher. Der erste Ironman ist immer der beste und emotionalste. Ich bin mir sicher, dass ich die eine oder andere Träne an der Ziellinie verdrücken werde. Das wird ein unvergesslicher Moment werden, auch deshalb, da Freunde und die Familie hier sein werden.

Wie lautet die Zielvorgabe?
Ich möchte so lange wie möglich vorne im Spitzenfeld mitkämpfen und die Favoritinnen etwas ärgern. Ich hab’ zum Glück ja das Privileg, dass ich die Strecke als Kärntnerin inzwischen sehr gut kenne und vielleicht kann ich diesen kleinen Vorteil etwas ausspielen. Eine bestimmte Zeit als Ziel will ich mir erst gar nicht vornehmen, auch wenn mir im Kopf natürlich etwas herumschwirrt, wobei letztendlich will ich mein Lächeln nie verlieren.

Nach der Absage von Eva Wutti ruhen die Kärntner Hoffnungen auf Ihnen. Setzt einen das vielleicht noch mehr unter Druck?
Als Druck würde ich es nicht bezeichnen, sondern als Ansporn, da es ein Heimrennen ist. Wenn dann noch die Leute deinen Namen rufen und dich anfeuern, pusht das einen noch mehr. Ich hab’ mich ein halbes Jahr spezifisch vorbereitet und bin guter Dinge, dass es hinhaut.

Sie kommen vom Triathlon. Wird der Ironman in Zukunft eine bedeutendere Rolle spielen?
Auf jeden Fall. Ich bin jetzt seit eineinhalb Jahren im „pewag racing team“. Hier herrschen perfekte Bedingungen und sie machen es möglich, dass ich diesen Sport in diesem Ausmaß ausüben kann. Seitdem ich hier professionell trainiere, ist auch klar, dass der Ironman in Zukunft eine große Rolle spielen wird. Nebenbei studier’ ich an der Uni in Klagenfurt Medien- und Kommunikationswissenschaften, damit der Kopf auch etwas zu arbeiten hat.

Was verbindet Sie eigentlich genau mit dem Achtfach-Champion von Klagenfurt Marino Vanhoenacker?
Etwas ganz Spezielles, da wir uns von Beginn an super verstanden haben. Ich kenne ihn, seit ich im „pewag team“ bin. Er ist mein Mentor und mein ganz großes Vorbild.

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