Nachdem Dominic Thiem aufgrund seiner langwierigen Handgelenksverletzung die heurige Saison vorzeitig beenden musste, findet der Österreicher neben dem Aufbautraining auch Zeit für Ablenkungen. Wie etwa beim derzeitigen Urlaub mit Freundin Lili auf Sylt. Oder wie kommenden Sonntag, wenn der 28-Jährige beim Red-Bull-Flugtag in Wien in der Expertenjury sitzen wird. Weit ernstere Themen beschäftigen das Tennisass, wenn es um seine berufliche Zukunft geht. Und da ließ Thiem nun mit der überraschenden Trennung von Physio Alex Stober aufhorchen.

Der Deutsche war seit 2015 fixer Bestandteil des Thiem-Teams und hatte maßgeblichen Anteil an den Erfolgen des Lichtenwörthers. Warum der US-Open-Champion die Zusammenarbeit nun beendet hat, ist nicht bekannt. Die Art der Scheidung soll aber laut Stober enttäuschend verlaufen sein: „Ich war sechs Jahre lang absolut loyal zu Dominic – und dann hat er nicht einmal die Courage, mir selbst mitzuteilen, dass wir nicht mehr zusammenarbeiten“, ließ Stober gegenüber „tennisnet.com“ seinem Unmut freien Lauf. Ebenso unverständlich ist für den Nürnberger, der den „blauen Brief“ von Thiems Management erhielt, dass „Dominic vor wenigen Wochen bei einem TV-Auftritt noch erklärt hat, ich sei weiterhin Teil seines Teams, obwohl die Trennung da schon vollzogen war.“

Auch Straka, Cordero und Reinprecht weg

Der Deutsche ist in dieser Saison, die für Thiem alles andere als nach Wunsch verlief, nicht der Erste, der das Schiff verlassen musste. Anfang Juni hatte Manager Herwig Straka nach dem frühen Aus seines Schützlings bei den French Open ebenso überraschend das Ende der rund zweijährigen Zusammenarbeit erklärt. Statt des Grazers übernahm Thiems ehemaliger Touring-Coach Galo Blanco von der spanischen Kosmos-Agentur das Ruder. Als Nächstes mussten die Fitnesscoaches Duglas Cordero und Mike Reinprecht ihre Koffer packen. Statt des Südamerikaners Cordero, der zuletzt in Flushing Meadows in der Spielerbox von Sensationssiegerin Emma Raducanu gesichtet wurde, soll Jez Green dem Lichtenwörther nun schnelle Beine machen.

Stober, Reinprecht und Cordero waren bereits Teil des Thiem-Clans, als noch Günter Bresnik als Manager und Trainer in Personalunion die Erfolgsfäden zog. Die Trennung vom Wiener erfolgte im Frühjahr 2019. Wie auch bei Straka und beim Kurzzeit-Engagement von Thomas Muster soll diese einvernehmlich und im Guten über die Bühne gegangen sein. So wurde es zumindest nach Außen hin dargestellt. Bekannt ist jedoch, dass etwa die Scheidung von Legende Muster nicht konfliktfrei war. So erklärte der Steirer nach Beendigung der Zusammenarbeit kryptisch: „Es gibt Häuser mit schönen Fassaden. Aber man weiß sehr selten, wer drinnen wohnt.“

"Hoffentlich wird Dominic bald munter"

Bresnik und Thiem, die fast 20 Jahre ein Erfolgsgespann bildeten, einigten sich nach ihrer angeblich friedlichen Trennung auch erst nach einem monatelangen Hick-Hack, in dem Thiems Vater Wolfgang neben Bresnik die zweite Hauptrolle spielte, letztendlich außergerichtlich. „Ich habe natürlich eine Meinung zu den ganzen Aktivitäten, wer immer sie auch setzt. Aber ich möchte dazu nichts sagen“, erklärte Bresnik auf Nachfrage. Aber: „Wenn wirklich alles so amikal ablaufen würde und es einvernehmliche Trennungen wären, warum darf dann niemand etwas dazu sagen?“, fragt Bresnik. Und weiter: „Ich lasse mir den Mund nicht verbieten. Ich sage dazu nur nichts, weil ich Dominic nicht schaden möchte. Der Einzige, der wirklich darunter leidet, ist Dominic. Man kann nur hoffen, dass er bald munter und der Schaden nicht zu groß wird. Er sollte sich abnabeln.“