Boris Becker musste am Donnerstag in London vor Gericht erscheinen. Dem für zahlungsunfähig erklärten Deutschen wird in einem Insolvenzprozess vorgeworfen, Vermögenswerte unterschlagen zu haben. Die Tennis-Ikone erklärte sich in allen Anklagepunkten unschuldig und wurde von der Staatsanwältin hart attackiert.

So soll weiteres belastendes Material aufgetaucht sein - angeblich bis zu 500 neue Dokumente, die erst ausgewertet werden müssen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass es noch weitere Bankkonten gibt", sagte Staatsanwältin Rebecca Chalkley gegenüber der Bild-Zeitung. Und über Becker: "Er hat einen schlechten Charakter. Er hat zahlreiche Bankkonten, zieht gerne um – und ist unehrlich mit Geld."

Große Geldsummen transferiert

Becker soll Bankkonten, Immobilien und andere Vermögenswerte im großen Stil unterschlagen, große Geldsummen unter anderem auf Konten seiner früheren Lebensgefährtinnen Barbara und Lilly Becker überwiesen haben. Zudem wird dem dreimaligen Wimbledon-Sieger und sechsfachen Grand-Slam-Champion vorgeworfen, Pokale und Medaillen, darunter die Trophäe für seinen historischen ersten Wimbledon-Sieg 1985, vor dem Insolvenzverwalter verborgen zu haben.

Der eigentliche Prozess beginnt erst am 13. September des kommenden Jahres. Sollte Becker schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu sieben Jahre Haft.