Eigentlich hätte bei dem am Dienstag in Kitzbühel startenden, mit 300.000 Euro dotierten „Thiem’s 7“ auch Grigor Dimitrov sein Arbeitsgerät schwingen sollen, doch musste der Bulgare für das fünftägige Einladungsturnier absagen. So ist der Ex-Tennisweltmeister eines der Opfer der Adria Tour, die im Corona-Fiasko endete. Das von Novak Djokovic ins Leben gerufene Event steht seitdem als Mahnmal für alle Sportveranstaltungen, die in Zeiten von Covid-19 folgen.
So auch für „Thiem’s 7“, wo die strengen Auflagen penibelst eingehalten werden. Bereits am Samstag wurden 30 Mitarbeiter, die im OK tätig sind und mit den Spielern in Kontakt kommen, getestet – alle negativ. Auch alle Akteure werden sich einem Test unterziehen. Diese sind zwar behördlich nicht vorgeschrieben, werden aber vom Turnierveranstalter verlangt.

Apropos Spieler: Untergebracht sind Dominic Thiem (der Weltranglistendritte reiste bereits gestern an), Matteo Berrettini, Roberto Bautista Agut, Karen Chatschanow, Andrej Rublew, Casper Ruud, Jan-Lennard Struff und Österreichs frischgebacker Meister Dennis Novak in diversen Kitzbühler Hotels. Für jeden Akteur und seine Begleitpersonen stehen je zwei Zimmer zur Verfügung.

Gespielt werden täglich zwei Sessions (ab 13 bzw. ab 18.30 Uhr) vor jeweils maximal 500 Zuschauern. Zwischen jedem Sitzplatz müssen im 6000 Fans fassenden Stadion drei Plätze frei bleiben (diese sind mit roten Kreuzen gekennzeichnet), zudem sind alle verkauften Tickets (Preis je nach Session zwischen 60 und 130 Euro) personalisiert. Somit lassen sich Kontaktpersonen im Falle einer Corona-Infektion leicht ausfindig machen. Nach jeder Session werden die Plätze desinfiziert.

Thiem legt bereits am Dienstag in der zweiten Partie nach 13 Uhr in der Gruppe „IFA“ gegen Ruud los. Spielerparty gibt es keine, nur am Montag absolvieren die Tennis-Asse unter Aufsicht einer Corona-Beauftragten eine kleine Golfrunde. Neben den Stars kann man bei „Thiem’s 7“ aber auch der zweiten heimischen Garde auf die Beine schauen. So kämpfen Sebastian Ofner, Jurij Rodionov, Lucas Miedler und Alexander Erler in einem parallel laufenden Turnier um 20.000 Euro Preisgeld. Gespielt wird auf zwei Gewinnsätze bis vier – die Partien bilden täglich den Auftakt zur Nightsession (ab 18.30 Uhr).