Halbfinal-Tag bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle - und mit Dominic Thiem ist auch ein Österreicher noch ganz dick im Geschäft. So trifft der Lichtenwörther vor ausverkauftem Haus auf den italienischen US-Open-Halbfinalisten Matteo Berrettini. Anschließend matchen sich Gael Monfils (FRA/4) und Diego Schwartzman (ARG/5) um das zweite Final-Ticket.

Im „head-to-head“ zwischen Thiem (der hat heuer bereits vier Titel sowie das Paris-Finale auf seinem Konto stehen) und Berrettini steht es 1:1, das letzte Duell konnte allerdings Berrettini erst vor knapp zwei Wochen im Schanghai-Viertelfinale mit 7:6, 6:4 für sich entscheiden. „Dort war der Platz schneller als hier in Wien, nur wenige Punkte haben den Unterschied ausgemacht. Die muss ich diesmal machen. Er hat ein schnelles und gefährliches Spiel und fightet noch um ein Ticket für das ATP-Finale. Er serviert jeden Ersten mit gefühlt 220 bis 225 km/h. Wir sind beide in bestechender Form – das wird ein cooles Match“, prophezeit Thiem, der glaubt, „dass wohl derjenige gewinnt, der die Returns besser trifft“.

Und was sagt Berrettini? „Er ist die Nummer fünf der Welt, einer der besten Spieler auf der Tour. Und er spielt vor eigenem Publikum. Dementsprechend schwer wird es werden. Ich werde versuchen, meinen aktuellen Level zu halten. Dann wird man sehen.“

Italienische Phalanx

Der Weltranglisten-Elfte führt übrigens eine in der Weltrangliste noch nie da gewesene italienische Phalanx an. Mit Fabio Fognini (13), Lorenzo Sonego (56), Andreas Seppi (71), Marco Cecchinato (73), Stefano Travaglia (83) und Salvatore Caruso (100) stehen noch sechs weitere Italiener in den Top 100. Zudem haben unsere südlichen Nachbarn mit dem erst 18-jährigen Wien-Achtelfinalisten Jannik Sinner (101) eines der größten Nachwuchstalente als Ass im Ärmel.

„Es ist die bisher beste Ära im italienischen Tennis, und wir können sehr stolz darauf sein. Wir sind alle noch jung und pushen uns gegenseitig“, freut sich der 23-jährige Berrettini. Dass mit Andrea Gaudenzi der neue ATP-Chairman ebenfalls ein Landsmann ist, das ATP-Next-Gen-Finale in Mailand gespielt und das ATP-Finale ab 2021 in Turin ausgetragen wird, rückt Italien zusätzlich in den weltweiten Tennis-Mittelpunkt. „Wenn das so weitergeht, werden wir eines Tages fast so viel Aufmerksamkeit haben wie die Fußballer“, lächelt der dreifache Turniersieger.