Rodionow gegen Garin im Liveticker!

Nichts hätte er lieber gemacht, als den Tennis-Davis-Cup-Länderkampf gegen Chile für Österreich zu entscheiden. Dementsprechend enttäuscht war der 25-jährige Dennis Novak am Sonntag in Salzburg nach seiner knappen Niederlage gegen den Weltranglisten-41. Nicolas Jarry. 4:6,6:3,6:7(2) hieß es nach 2:01 Stunden und nun war Chile beim Stand von 2:2 für das Schluss-Einzel klarer Favorit.

"Ich habe alles gegeben, habe gekämpft ohne Ende. Im Tiebreak waren halt ein, zwei schlechte Punkte von mir dabei und er hat das echt gut fertiggespielt", resümierte Novak seine Niederlage. Bei 4:5 und 5:6 im dritten Satz hatte Novak je zwei Matchbälle abgewehrt, doch im Tiebreak geriet der Schützling von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem rasch mit 0:6 in Rückstand. Mit seinem insgesamt siebenten Matchball stellte Jarry auf 2:2 gegen Österreich.

Wenig vorzuwerfen

Viel vorzuwerfen hatte sich Novak nicht: "Ich habe ein schlechtes Aufschlag-Game gespielt, das war im ersten Satz. Danach hat er bei meinem Aufschlag keine Chancen gehabt. Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich bei seinem Aufschlag immer mehr dran bin." Besonders bitter sei gewesen, dass er im ersten Game des dritten Satz beim Breakball einen Returnfehler gemacht habe.

Als Nummer 154 fühlte sich Novak gegen die Nummer 41 eigentlich stärker. "Ich glaube, ich war der bessere Spieler. Natürlich hat der einen gewaltigen Aufschlag. Am Ende ist es natürlich jetzt richtig bitter."

Im Doppel siegte Österreich

Davor hatte Österreichs Tennis-Davis-Cup-Team nach dem Doppel gegen Chile die in Führung errungen. Oliver Marach und Jürgen Melzer rangen in der Weltgruppen-Qualifikationsrunde die südamerikanische Paarung Hans Podlipnik-Castillo/Marcelo Barrios Vera nach 2:01 Stunden mit 6:4,2:6,7:5 nieder. Marach/Melzer waren im Entscheidungssatz schon 1:4 zurückgelegen.

"Das war sicherlich nicht unser bestes Match, aber vielleicht eines unserer wichtigsten", meinte ÖTV-Davis-Cup-Rekordmann Melzer nach seinem 36. Länderkampf bzw. 76. Match für Österreich erleichtert. "Im Endeffekt zählt einfach, dass wir jetzt hier sitzen und 2:1 führen. Wie es dazu gekommen ist, ist fast wurscht. Wir haben gewusst, wenn wir nach Madrid wollen, dann brauchen wir den Punkt."

Marach gestand, dass die Nervosität doch auch recht groß war. "Wir brauchen nicht drum rumreden: In einem Grand-Slam-Finale, da habe ich vorher schon Partien gewonnen gehabt und habe unendliches Selbstvertrauen. Ich spiele zur Zeit nicht mein bestes Tennis, aber Jürgen hat mich am Platz immer gepusht. Ich bin froh, dass wir das Match noch irgendwie gewonnen haben."

Novak oder Rodionov - einer muss es richten

Damit hatte entweder Dennis Novak im Anschluss gegen Nicolas Jarry oder  die Chance, den Sieg für Österreich zu fixieren. Das siegreiche Team ist beim Finalturnier mit 18 Nationen vom 18. bis 24. November in Madrid dabei. Der Verlierer muss im September gegen den Abstieg spielen.