Mit dem dritten Matchball war es vollbracht: Dennis Novak stellte  in der SalzburgArena vor über 4.000 Fans im zweiten Einzel der Qualifikationsrunde der Davis-Cup-Weltgruppe für Österreich gegen Chile auf 1:1. Der 25-jährige Niederösterreicher bezwang den Weltranglisten-95. Christian Garin nach 1:44 Stunden mit 6:4,6:4.

In seinem sechsten Länderkampf für Österreich hat Novak damit seine Bilanz auf 5:2-Siege verbessert und unter Beweis gestellt, dass er in Davis-Cup-Atmosphäre seine besten Leistungen abrufen kann. Der Sieg war auch für die Fortsetzung des Länderkampfs um den Aufstieg in das Finalturnier der besten 18 Nationen im November enorm wichtig, denn ein 0:2 wäre am Samstag (13.00 Uhr/ein Doppel, zwei Einzel) nur schwer aufzuholen gewesen.

"Es war ein sehr toughes Match. Ich habe gewusst, dass er viele Bälle zurückbringt und ich aggressiv spielen muss. Ich glaube, es ist mir gelungen", freute sich Novak über den so wichtigen Sieg.

Novak war mit einem 0:1-Rückstand nach der 5:7,5:7-Niederlage von ÖTV-Debütant Jurij Rodionov gegen Nicolas Jarry ins Match gegangen. Doch der Schützling von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem zeigte sich zunächst von seiner besten Seite. Als Nummer 154 war er vom Papier her gegen den Weltranglisten-95. Garin im ersten Aufeinandertreffen Außenseiter. Novak startete aber fulminant ins Match und ging rasch mit 4:1 in Front. Doch Garin konterte zum 4:4 und hatte im neunten Game einen Breakball. Novak wehrte diesen aber ab und schaffte erneut das Break zum 6:4 nach 47 Minuten.

Im zweiten Satz musste Novak sofort seinen Aufschlag abgeben, das Rebreak gelang ihm auch nach Mithilfe Garins (Doppelfehler zum 15:40) zum 3:3. Bei 4:3 ließ Novak nicht weniger als sieben Breakbälle zum 5:3 aus. "Das war natürlich bitter, aber das Game, das ich zum 5:4 nachgelegt habe, war eines meiner besten", erinnerte sich Novak lachend. Bei 5:4 nutzte er letztlich den dritten Matchball zum neuerlichen Break zum 6:4. Davor hatte Garin einen der Matchbälle, nachdem er bereits am Boden gelegen war und der Schlag Novaks von der Netzkante verlangsamt wurde, noch abwehren können.

Stefan Koubek war sowohl mit dem Zwischenstand als auch mit der Performance seiner beiden Schützlinge sehr zufrieden. "Damit bin ich glücklich, das war definitiv ein Ziel. Jurij hat sich echt gut präsentiert. Im Nachhinein kann man sagen, da war im zweiten Satz die Chance da, vielleicht einen Satz zu gewinnen."

Gerade als erst 19-Jähriger hat Rodionov auch ein Versprechen für die Zukunft abgegeben. "Er hat heute echt gezeigt, dass er ein guter Tennisspieler ist. Ich freue mich schon auf die Zukunft, weil so einen brauchen wir", konstatierte der Kärntner. Koubeks Vertrag ist vor Kurzem übrigens um zwei Jahre bis Ende 2020 verlängert worden.

Novak hofft nun freilich, dass am Samstag das vor ihm ausgetragene ÖTV-Doppel auf 2:1 stellt und er vielleicht den Sieg fixieren kann. Gegen Jarry erwartet der 25-Jährige ein "ganz anderes Match". "Jarry ist ein komplett anderer Spieler. Jetzt müssen wir einmal das Doppel abwarten. Egal, ob es 1:2 oder 2:1 steht, werde ich alles geben", versprach Österreichs Nummer 1 bei diesem Länderkampf.

Wenn er Jarrys Aufschlag etwas entschärfen könne und in die Rallyes komme, werde auch er seine Chancen vorfinden, glaubt Novak. "Und Jurij wird nach der Erfahrung von heute auch noch einmal anders spielen", fügte Koubek hinzu. Durchaus möglich ist aber, dass das Schlusseinzel gar nicht mehr gespielt werden muss.