Der Fokus im Herren-Tennis liegt aktuell auf Jannik Sinner (22 Jahre), Carlos Alcaraz (20) und Holger Rune (20). Sie bestimmen neben Allzeitgröße Novak Djokovic bereits die Szene und werden es wohl auch noch in den kommenden Jahren tun. Obwohl das Trio gerade erst in ihre Zwanziger eingetreten ist, klopfen schon die jüngeren Jahrgänge an und erheben Anspruch auf einen künftigen Platz an der Tennis-Sonne.

Allen voran Joao Fonseca. Der erst 17-Jährige setzte in Rio de Janeiro ein lautes Rufzeichen. Als Nummer 655 der Weltrangliste nur dank einer Wildcard in den Hauptbewerb des ATP-500-Events gekommen, demontierte der Teenager in der ersten Runde den an Nummer sieben gesetzten Franzosen Arthur Fils mit 6:0, 6:4. Damit ist der Brasilianer der erste im Jahr 2006 geborene Spieler, der ein Match auf der ATP-Tour gewinnen konnte.

Eintagsfliege ist der Jungstar von der Copacabana, dessen krachende Vorhand hervorsticht, bestimmt keine, konnte er doch erst vergangenen Herbst den Juniorenbewerb der US Open für sich entscheiden. „Ich bin überglücklich. Es gibt nichts Besseres, als zehn Minuten entfernt von meinem Haus und vor meiner Familie und allen Freunden meinen ersten ATP-Sieg zu holen“, freute sich Fonseca, der vor Selbstvertrauen strotzt: „In den letzten Monaten war ich extrem auf meine Weiterentwicklung fokussiert – und das ist das Ergebnis. Hier gehöre ich hin, ich möchte in diesen großen Stadien spielen.“

Der Südamerikaner, der Teil des NextGen-Accelerator-Programms ist (dieses bietet den weltbesten Nachwuchsspielern mit jeweils acht Wildcards die Chance, auf der Challenger-Tour anzutreten), trifft nun auf den Chilenen Cristian Garin. „Der Sieg über Fils war ein großer Schritt, aber es ist noch nicht vorbei. Ich will mehr und hoffe, bei diesem Turnier noch weit zu kommen.“

Aber nicht nur Fonseca, auch Alex Michelsen landete einen beachtlichen Erfolg. So warf der Amerikaner in der zweiten Runde von Los Cabos überraschend Rotterdam-Finalisten Alex de Minaur glatt mit 6:4, 6:1 aus dem Bewerb. Zwar ist der Jungstar aus Kalifornien bereits zwei Jahre älter als Fonseca, doch mit seinen 19 Jahren auch noch ein Teenager. Für die aktuelle Nummer 74 im ATP-Computer war es der erste Sieg über einen Top-10-Spieler. Im Viertelfinale geht es für den Riesentöter, der heuer bereits einen Drittrunden-Einzug bei den Australian Open stehen hat, nun gegen Jordan Thompson.

Und Österreich? Hat mit Joel Schwärzler auch eine heiße Nachwuchs-Aktie. Der 18-Jährige liegt in der Jugend-Weltrangliste vor Fonseca auf Platz eins.