Die Spannung stieg und stieg, es war angerichtet für den großen Wurf der Neuseeländer, als sich die Rennleitung entschied, den Regattakurs noch einmal den Windverhältnissen anzupassen. Mit Verspätung ging's los. Und die Cup-Verteidiger aus Neuseeland ließen keinen Zweifel an ihrer Favoritenrolle aufkommen.

Eine Länge konnte das Team Prada-Pirelli mit Jimmy Spithill und Francesco Bruni noch offen halten, war es offenes Matchrace. Bei der zweiten Wende machten die Italiener aber wieder einen kleinen Fehler, kamen zu sehr in die schlechten Abwinde des führenden Bootes - und Neuseeland war weg.

© (c) AP (Andrew Cornaga)

Es hatten schon die ersten Rennen gezeigt, dass wenn einmal Peter Burling mit seinem Team vorne war, es keine Chance mehr für Luna Rossa gab. Konsequent baute New Zealand den Vorsprung aus - bis auf 500 Meter bis zum letzten Gate. Da nützten auch nichts mehr die Anfeuerungsrufe ("Bleibt dran, weiter...") von Jimmy Spithill an Bord von Luna Rossa, die das Cup-Finale zwar über zehn Wettfahrten offen halten konnten, aber am Ende einfach fehleranfälliger waren.

Dass das Boot der Neuseeländer am Ende das etwas schnellere Design hatte, war der entscheidende Unterschied. Sie machten alles gerade im Technikbereich etwas besser. Luna Rossa durfte sich während des Finales keinen Fehler leisten, zu dem die Italiener immer wieder gezwungen wurden. "Wir haben drei Jahre darauf hingearbeitet, das gesamt Land stand hinter uns. Und so können wie glücklich aufatmen", sagte Peter Burling im Ziel.

Wie geht's weiter?

Der America's Cup ist übrigens die älteste Sporttrophäe. Der "Auld Mug" wird schon seit 170 Jahren ausgesegelt, das erste Mal bevor es noch keine Automobile gab, noch weit vor den ersten, modernen Olympischen Spiele.

Ganz Neuseeland feiert nun den Cup. Aber noch ist nicht ganz entschieden, wie es mit dem Cup weiter geht. Ein Gerücht besagt, dass Großbritannien als erster Herausforderer den Austragungsort nach England holen will, vor die Isle of Wright, wo der erste Cup vor 170 Jahren ausgefahren wurde. Mit Ineos und Jim Ratcliffe hätten die Briten auch eine finanzkräftigen Sponsor für dieses Vorhaben an Bord. Dem müsste aber Neuseeland zustimmen, weil der Titelverteidiger im Grunde den Austragungsort festlegt.