Er wird am Dienstagabend die Nummer 1 auf seinem Trikot montieren. Geraint Thomas. Der Toursieger von 2018 und zweifache Olympiasieger auf der Bahn kommt zum Altstadtkriterium und so stehen die Chancen auf den ersten britischen Sieg in Graz gut. Zum 25. Mal werden die Berufsradfahrer in der Landeshauptstadt hautnah an den Fans um den Sieg fahren. „Wir sind sehr froh, dass wir nach dem zweifachen Wirbelbruch von Primož Roglič so schnell noch einen Fahrer von Weltformat nach Graz lotsen konnten“, sagt Organisator Heinz Bauer.
Der 36-Jährige aus Cardiff kommt direkt vom Podest der Tour de France nach Graz. Nach einer bestechenden Leistung in den vergangenen drei Wochen wird der „Ineos“-Athlet heute auf den dritten Platz des prestigeträchtigen Rennens fahren. „Geraint ist einer der größten Radfahrer, die wir jemals in Großbritannien hatten“, sagte etwa Sir Bradley Wiggins über seinen ehemaligen „Sky“-Kollegen. Bei Wiggins Tour-Sieg 2012 verkörperte Bernhard Eisel die Kapitänsrolle in der Mannschaft und der Weststeirer fuhr auch vier Jahre an der Seite von „G“, wie der Brite genannt wird.

Der 41-jährige Eisel war es auch, der während der großen Schleife den Deal mit dem Waliser eingefädelt hat. Er kennt das Gefühl, in der Altstadt zu siegen: „Die Atmosphäre in Graz war unbeschreiblich und 2006 habe ich hier gewinnen dürfen. Das werde ich nie vergessen“, sagt Eisel.
Dabei ist das Griss um die Stars in den vergangenen Tagen entbrannt. Auch, weil manche Teams die Rennpläne der Fahrer etwas abgeändert haben oder „Kriteriumsverbote“ ausgesprochen wurden. Daher herrscht auch noch Unsicherheit, ob Tadej Pogačar seine Ambitionen, sich in Graz auch den slowenischen Fans zu präsentieren, umsetzen kann. Es ist möglich, dass er den Klassiker Donostia San Sebastian kommenden Samstag fahren muss.

Aber nicht nur bei den Herren wird es international. Die Hausherrinnen von „Cookina Graz“ dürfen sich auf Konkurrenz aus Deutschland freuen. Das „Team Stuttgart“ und die „Wheel Divas“ aus Berlin haben sich angekündigt. „Als ich zum ersten Mal ein Kriterium gefahren bin, wusste ich, dass ich das unbedingt einmal in Graz erleben möchte“, sagt Veronika Windisch, „nun ist es endlich so weit und wir werden alles dafür tun, den Sieg in der Steiermark zu lassen.“ Die Wahlgrazerin wurde zwei Mal Staatsmeisterin in dieser Disziplin.