Unter Spielberg 2017 hat Lucas Auer einen Schlussstrich gezogen – die Rennen standen unter keinem guten Stern, es stellte sich für Mercedes als kein gutes Pflaster heraus. Heuer soll sich das Blatt wenden. Der 24-Jährige, aktuell im Deutschen Tourenwagen-Masters Meisterschafts-Siebenter, lässt sich zu einer Kampfansage hinreißen. Unüblich für den Österreicher. „Ich hoffe, dass ich mir nicht die Zunge verbrenne, aber das könnte unser Rennwochenende am Red-Bull-Ring werden.“

Der Tiroler hat eine überzeugende Erklärung parat: „Wir sind megakonkurrenzfähig. Der Speed ist da und wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Zudem bin ich konstanter geworden, bin beständig in den Top fünf klassiert, was davor ein Manko war.“ Die wesentliche Problematik der Silberpfeile lag in erster Linie in der Umsetzung der guten Positionen.

Seine Pechsträhne in der laufenden Saison – drei Mal wurde er von Gegnern hinauskatapultiert – möchte Auer, der insgesamt vier DTM-Siege feiern konnte, definitiv beenden: „Ich gebe Vollgas, habe gar nichts zu verlieren.“ Die Leistungsdichte ist immens hoch, die Rennen unberechenbar und turbulent: ein Spektakel mit zahlreichen Titelanwärtern, eingeschränktem Boxenfunk, reduzierter Aerodynamik und gnadenlos harten Positionskämpfen.

Druck kennt der Neffe von DTM-Boss Gerhard Berger keinen, das liegt einerseits an der selektiven Strecke, die für Überholmanöver prädestiniert ist. „Es gibt eine extreme Challenge bei zwei Links- und Rechtskurven, die easy aussehen, es aber in sich haben. Liebe Fans, macht euch auf etwas gefasst!“

Der zweite Österreicher im Feld gilt als die wohl größte Überraschung in dieser Saison: Rookie Philipp Eng. Dem Salzburger fehlt gewissermaßen nur noch eines: der längst überfällige Sieg – da sind sich auch die Experten einig. „Es wäre cool, wenn es in der Heimat klappt. Die Strecke liegt mir, hier war ich schon in anderen Serien erfolgreich. Ich freue mich riesig darauf.“ Die größte Schwierigkeit in seiner Premierensaison macht sich im Reifenmanagement bemerkbar. „Das ist extrem schwierig und kompliziert und in dem Bereich sehe ich noch viel Potenzial. Wir haben meistens relativ frühe Boxenstopps und dann wird es hinten heraus zach. Das kenne ich zwar von den Langstrecken, aber in der DTM ist das eine ganz andere Nummer“, sagt der 28-Jährige, der seinem Spitznamen „Peng“ alle Ehre macht.

Vor allem die Qualifying-Statistik kann sich bei ihm mehr als nur sehen lassen. „Ich denke, für den Erfahrungsstand, den ich im Augenblick in der DTM habe, konnten wir dementsprechend viel herausholen, aber es geht immer besser, das ist ganz klar“, verrät Eng, der seine Zukunft weiterhin bei BMW sieht.

Ein besonderes Schmankerl wird den Motorsportfans in Spielberg geboten: Rallye-Star Sebastien Ogier heizt als Gaststarter ordentlich ein. Und Auer traut dem Franzosen alles zu: „Der ist einfach sauschnell!“