"To finish first, you first have to finish". Das alte Sprichwort des Motorsports, wonach man, will man im Ziel Erster sein, zuerst einmal ins Ziel kommen müsse, hat selten so viel Gültigkeit wie beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Das traf vor allem wieder einmal Toyota. Trotz aller Überlegenheit. Obwohl es ja für den Hersteller nicht relevant war, ob das Auto mit der Nummer 7 oder mit der Nummer 8 gewinnt. Die Nummer 7 (Conway, Kobayashi, Lopez) führte viele, viele Stunden. In der 23. Stunde tauchte aber rätselhafte Reifenschäden auf, zweimal musste das Auto zur Box, um die Pneus zu tauschen. Am Ende gab es für diese Trio auch nur mehr gebrauchten Reifen.

So ging der Toyota mit der Nummer acht mit in Finish doch noch in Führung. Und so  konnte auch Fernando Alonso, gemeinsam mit Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima den Vorjahressieg wiederholen. Durchaus ein großer Erfolg für den Spanier. Zweimal in Le Mans, zwei Mal ganz oben. Ein Trost für die verpasste Chance der Triple Crown. Denn für die 500 Meilen von Indianapolis konnte sich Alonso heuer nicht qualifizieren. Und es ist noch offen, was er in Zukunft machen wird.

Das oben erwähnte Sprichwort galt auch für ein Porsche-Team. Denn das Trio Gianmaria Bruni, Frederic Makowiecki und der Österreicher Richard Lietz hielt sich in den ersten Stunden äußerst vornehm zurück. Wohl wissend, dass man in Le Mans nicht am Start das Rennen gewinnen kann.  Man lag in der GTE-Pro-Klasse sogar mitunter nicht besser als auf den Plätzen fünf bis acht.

Nach fehlerlosen Stints in der Nacht setzte sich der 911er mit der Nummer 91 aber sogar zwischenzeitlich an die Spitze. "Das Auto war in der Nacht wirklich sehr gut und war schnell. Die Mechaniker haben tolle Arbeit geleistet", sagte Bruni noch in den Morgenstunden. Vor allem in der "Happy Hour", in der Zeit kurz vor Sonnenaufgang, wenn die Luft frisch und klar ist, die Motoren dadruch leistungsfähiger sind, drehte der Werksporsche mit der Nummer 91 eine schnelle Runde nach der anderen. Und so schaute am Ende sogar der zweite Platz heraus, Richard Lietz landete so erneut auf dem Podium in Le Mans.

Chancenlos

Weniger Glück hatten die restlichen Österreicher. DTM-Pilot Philipp Eng war im BMW M8 GTE von Anfang an auf verlorenem Posten. Die "Balance of Performance" traf den bayrischen Hersteller mit voller Breitseite. Als WEC-Aussteiger mussten die M8 neun Zusatzkilo zuladen. Und 0,05 Bar Ladedruck wurde ihnen gestrichen. Damit war man einfach chancenlos. Und rund zwei Stunden vor Schluss rollte der M8 von Eng in der zweiten Schikane der Hunudieres-Schikane kraft- und saftlos aus.

Irgendwie konnte Eng das Auto zwar wieder starten aber mehr als der 14. und letzte Klassenrang schaute dann auch nicht mehr heraus.

In der GTE-Am-Klasse fuhr Thomas Preining ein durchwachsenes Rennen. Mit Benjamin Barker und Michael Wainwright landete der auf dem zehnten Klassenrang, während Mathias Lauda im Aston Martin schon nach wenigen Stunden aufgeben musste.

Beachtlich

In der LMP2 kämpfte sich Rene Binder mit Julien Canal (FRA) und William Stevens (GBR) im Ligier-Gibson des Panis-Barthez-Teams immer weiter nach vorne um am Ende als Achter ins Ziel zu kommen. Die Sieg in der kleinen Prototypen-Kategorie holten sich Nicolas Lapierre, Andre Negrao und Pierre Thiriet im Signatech-Alpine.