Nachdem man im Land der aufgehenden Sonne nach dem historischen Sieg gegen Deutschland bereits vom Achtel- oder gar Viertelfinale geträumt hatte, wurde Japan spätestens gestern brutal auf den Boden der Realität zurückgeholt. Es waren die gescholtenen Costa Ricaner, welche neben den groß aufspielenden Marokkanern für eine kleine WM-Sensation sorgten. Musste der dreifache Champions-League-Sieger und PSG-Schlussmann Keylor Navas gegen Spanien noch siebenmal hinter sich ins Netz greifen, hielt er diesmal seinen Kasten sauber.

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Die Mannschaft von Trainer Luis Suarez verteidigte diszipliniert und wartete auf ihre Chance. Ja, und wenn du einmal eine Chance hast, dann nütz’ sie auch, sagt eine Fußball-Weisheit. Gesagt, getan, dachte sich Keysher Fuller. Mit dem ersten zählbaren Torschuss der „Los Ticos“ in diesem Turnier nach knappen 200 Spielminuten und dem daraus resultierenden 1:0 ist die Mannschaft wieder zurück im Geschäft in der Gruppe E.

Meisterliche Effizienz also in einem schleppenden Spiel, in dem ich mir viel mehr Biss und Siegeswille von Japan vorgestellt hätte. Die „Samurai Blue“ konnten den Spirit des euphorischen Starts nicht mitnehmen und ließen eine riesengroße Chance liegen, schon vorzeitig das Ticket ins Achtelfinale zu lösen.

Zähne zeigten die Marokkaner gegen die immer blasser werdenden Belgier. Die „goldene Generation“ von Teamchef Roberto Martinez verliert zunehmend ihren Glanz und konnte bei dieser Weltmeisterschaft bis dato nicht überzeugen. Mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren liegt man in der Alterstabelle weit vorne, eine Neuausrichtung und Verjüngung des Kaders hätte vor mindestens einem Jahr passieren müssen. Ob das nötige Feuer noch in den Belgiern steckt, wird man beim Showdown gegen Zlatko Dalics Kroatien sehen. Nach sechsjähriger Amtszeit wirkt Roberto Martinez etwas müde, das Abschneiden in der Gruppe F definiert seinen Verbleib.

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