Der Schweizer Fußball-Verband geht nicht davon aus, dass Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri nach ihrem umstrittenen Jubel beim 2:1 gegen Serbien mit Sanktionen der FIFA zu rechnen haben. "Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie gesperrt werden", sagte Verbands-Generalsekretär Alex Miescher am Samstag im Trainingscamp der Schweizer in Togliatti.

Bisher habe sich der Weltverband auch noch nicht gemeldet. Für den Fall ist in erster Instanz die FIFA-Disziplinarkommission zuständig, in der auch ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer sitzt.

Xhaka und Shaqiri haben kosovarische Wurzeln und formten nach ihren Treffern am Freitag mit den Händen den doppelköpfigen Adler, der die Flagge Albaniens ziert. Serbien erkennt den Kosovo nach wie vor nicht als eigenständiges Land an, was den vieldiskutierten Jubelgesten eine politische Dimension gibt.

"Keine politische Botschaft"

Claudio Sulser, Team-Delegierter der Schweiz, sieht das aber nicht so. "Es war eine spontane Reaktion der Spieler. Auf keinen Fall eine politische Botschaft", sagte der Ex-Profi. Trotzdem habe es nach der Partie eine kurze Unterhaltung mit den beiden gegeben. "Ich habe das Ganze mit Xherdan und Granit diskutiert. Ich möchte es vertiefen, wenn wir noch einmal darüber geschlafen haben", sagte Sulser.

Allerdings wolle man sich jetzt wieder auf das Sportliche konzentrieren. Im letzten Gruppenspiel treffen die Eidgenossen am Mittwoch auf Costa Rica. Den Schweizern reicht dabei ein Punkt für das Weiterkommen.