Dem Sport wird völkerverbindende Kraft zugesprochen. Olympische Spiele tragen zum Verständnis der Menschen bei, eine Fußball-WM führt Getrenntes wieder zusammen. Im Geiste der allgemeinen Ertüchtigung und Sehnsucht nach Erfolg.

Eine kleine Portion Leidenschaft darf im Soge des Siegeswillens natürlich nicht fehlen. Was aber Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri, zwei Schweizer Nationalteamspieler, nach ihren Toren gegen Serbien aufgeführt haben, war nicht geeignet für eine Bühne der Versöhnung. Die beiden Spieler mit albanischen Wurzeln haben mit der nationalen Doppelkopf-Adler-Geste euphorisch und emotional gejubelt, aber wieder eine Debatte ausgelöst. Über Nationalteamspieler mit Migrationshintergrund: Wie sehr dürfen sie Landesfarben tragen, wenn sie nicht bereit sind, sich entsprechend zu verhalten und nicht immer wieder für politische Abgründe instrumentalisieren zu lassen?

Die FIFA hat politische und auch religiöse Botschaften auf den Trikots schon untersagt. Ob ein Jubel nun politisch korrekt inszeniert werden muss, ist (noch) nicht Gesprächsthema.
Politik hat im Sport nichts verloren, heißt es wohlwollend. Politisches und gesellschaftliches Bewusstsein bedarf bei so manchem Spieler einer Nachschulung. Für einen sensibleren Umgang im Miteinander.