Die Ziele sind die gleichen, die Punkte sind die gleichen. Mit je 29 Punkten liegen Sturm und die Wiener Austria im Mittelfeld der Tabelle. Beide wollen am Ende der Saison zumindest auf einem Europacup-Platz stehen, am liebsten natürlich auf dem zweiten Platz, der heuer zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Dafür brauchen beide heute in der UPC-Arena aber einen Sieg. Denn aktuell ist der zweite Platz sieben Punkte entfernt.


Im heutigen Spiel entscheidet sich also, wohin die Reise geht. Denn am Mittwoch stehen sich Rapid und Altach gegenüber, die punktegleich auf Rang zwei und drei liegen. Für den Verlierer der heutigen Partie wächst der Abstand im besten Fall um einen Punkt an, im schlimmsten Fall wäre er Mittwochabend bereits zehn Punkte entfernt – viel Holz für die 13 verbleibenden Runden. Wobei die Grazer ein Spiel weniger ausgetragen haben und am 11. März zum Nachtrag zu Grödig müssen.

"Kein Abtasten"

Franco Foda tut, was er tun muss: Zum einen die Mannschaft optimal auf das Spiel gegen die Wiener Austria vorbereiten, zum anderen den Ball flach halten. „Auch wenn wir gegen die Austria verlieren, ist noch nichts verloren“, sagt der Sturm-Trainer, wohl auch, um den Druck auf seine Mannschaft nicht noch weiter zu erhöhen. „Aber mit Druck müssen die Spieler umgehen, das gehört zum Beruf.“
Mit der Austria kommt ein angeschlagener Boxer in die UPC- Arena, und zwar besonders gefährlich. „Aber wir sind auch ein angeschlagener Boxer“, sagt Sturm-Trainer Franco Foda. Das Rezept zum Erfolg hat er schon in der Tasche. „Wir müssen das Offensivspektakel aus dem Spiel gegen Wiener Neustadt mit der Defensivleistung aus der zweiten Hälfte gegen Rapid kombinieren.“


Angst, dass sich keiner der beiden Boxer aus der Deckung wagt und es ein langes Abtasten gibt, hat Foda keine. „Von unserer Seite wird es sicher kein Abtasten geben.“
Im Sturm dürfte Ex-Austrianer Roman Kienast den Vorzug gegenüber Bright Edomwonyi erhalten. „Natürlich ist das ein besonderes Spiel, in dem ich doppelt motiviert bin“, sagt Kienast. „Wir wissen auch, dass die Austria einen starken Kader hat, wollen aber mit Selbstvertrauen auftreten.“
Und auf der rechten Seite? „Ich habe die Variante schon im Kopf“, sagt Foda. Die Erfahrung spricht für Anel Hadzic. Statt des gesperrten Thorsten Schick dürfte David Schloffer rechts beginnen.

KLAUS MOLIDOR