Mit einem Barbecue stimmte sich das ÖFB-Team am Abend vor dem Testspiel gegen Moldau ein. Es wirkte anhand der Leistung so, als ob das Gegrillte mehreren Akteuren noch schwer im Magen lag. Dementsprechend hängende Köpfe gab es nach dem 1:1 in Linz. "Es ist extrem enttäuschend", sagte Michael Gregoritsch, der mit seinem Tor immerhin die Niederlage gegen die Nummer 164 der Welt verhindern konnte. "Das tröstet aber nicht sehr. Wir haben es verpasst, klare Torchancen herauszuspielen. In den ersten 40 Minuten waren wir überhaupt nicht präsent vor dem gegnerischen Tor. Und wenn du nach drei Minuten gegen ein Team, das ohnehin hinten drin steht, in Rückstand gerätst, ist das noch mühsamer."

Kommentar: Ohne Führungskräfte funktioniert es für das ÖFB-Team nicht

Verantwortlich für diesen Rückstand war Daniel Bachmann, der nach einem kapitalen Aussetzer den Gästen den Führungstreffer auf dem Silbertablett servierte. "Es war eine falsche Entscheidung, den Ball mitzunehmen. Aber ich werde darüber sicher keinen Schlaf verlieren", sagte der Watford-Torhüter. Auch der etatmäßige Kapitän David Alaba, der die Schleife zur Pause von Konrad Laimer übernahm, hat sich das "anders vorgestellt. Wir haben in der ersten Hälfte die Intensität nicht auf den Platz gebracht. Das war einfach zu wenig." Die Hereinnahme des Real-Superstars änderte das Auftreten der Österreicher. "Ich weiß, dass ich ein Spieler bin, der der Mannschaft helfen und einen anderen Input reinbringen kann, mit der Qualität, die ich besitze. Dennoch können wir nicht zufrieden sein mit dem 1:1."

Gerade die Vorstellung in der ersten Hälfte monierte auch Ralf Rangnick. "Da haben wir zu wenig zielstrebig gespielt. Wir haben zu viel quer gespielt, zu viele Rückpässe. Auch die Passqualität war unzureichend. Das Spiel in der ersten Hälfte ärgert mich schon sehr, aber man soll es auch nicht überbewerten", sagte der ÖFB-Teamchef enttäuscht und zog auch einen Vergleich mit einem anderen Underdog in der Vergangenheit. "Gegen Andorra haben wir uns ähnlich schwergetan, aber dann gegen Italien ein überragendes Spiel abgeliefert." Einer bekam speziell sein Fett ab: "So schlecht wie heute habe ich Kevin Danso noch nie gesehen", betonte Rangnick und erwähnte so aus einer Reihe schwacher Spieler nur einen einzigen dezidiert.

Zufriedener sah der Deutsche die Leistung in der zweiten Hälfte. "Da hatten wir mehr Ballsicherheit, das hatte mit der Qualität der Spieler zu tun, die dann auf dem Platz waren." Einen Teamabend wird es laut Rangnick so schnell nicht wieder geben. Damit es in Schweden wieder unbeschwert läuft.