Es war für Michael Gregoritsch ein emotionaler Tag: Nach dem 3:1-Sieg über Nordmazedonien und seinem Treffer zum so erlösenden 2:1 brach der Steirer beim Interview in Tränen aus.

Am Tag nach diesem für Fußball-Österreich so historischen Erfolg war der 27-Jährige immer noch mehr als glücklich: "Das war ein total schöner Tag und es hat mir wirklich sehr, sehr viel bedeutet." Dass Gregoritsch nach einem sportlich sehr schwierigen Jahr überhaut zur Euro mitgenommen wurde, konnten viele Fans nicht nachvollziehen. "Vom ersten Moment an, den ich beim Team war, hat mir die Truppe das Gefühl gegeben, wichtig zu sein. Der Trainer hält große Stücke auf mich und will in jedem Training ans Limit gehen und 100 Prozent geben. Erstens, um zu zeigen, dass es richtig ist, dass ich dabei  bin. Und zweitens, um die Spieler rundherum mitzunehmen. Ich bin auf jeden Fall nicht nur als Maskottchen mitgefahren."

Genugtuung verspürt der Grazer dennoch nicht. "Ich freue mich lieber für die Menschen, die immer zu mir stehen. Bin kein Freund von Rache. Wobei ich mir zu späterer Stunde schon gedacht habe: 'Siehst, gor net so schlecht'."

Direkt am Rasen hat es noch ein Telefonat mit der Familie in der Steiermark gegeben. "Ich weiß, wie sie sich vor dem Fernseher mitgefreut haben. Mein Papa (U21-Teamchef Werner Gregoritsch, Anm.) hat das sehr genossen. Sie alle haben alle ihren Teil zu meiner Karriere  beigetragen. Wenn wir weiterkommen und die Gruppenphase überstehen, muss der Papa zum Spiel kommen. Ich hab ihm schon gesagt, dass das dann Pflicht ist", sagt der Augsburg-Legionär.