Was als krönender Abschluss einer erfolgreichen Nations-League-Saison geplant war, artete in eine unglaublich nervige Zitterpartie aus. Österreichs Nationalteam musste sich gegen eine ambitionierte norwegische Ersatzelf mit einem 1:1-Remis begnügen, schaffte aber den angepeilten Aufstieg in die A-Liga. Der wieder nur eingewechselte Adrian Grbic erzielte in der 94. Minute wenigstens noch den nicht mehr erwarteten Ausgleich für die weitgehend enttäuschenden Gastgeber.

Österreich darf sich nun bei der nächsten Ausgabe mit den Besten Europas messen, aber das ist auch die einzige positive Erkenntnis eines novembertrüben Länderspielabends im fast menschenleeren Praterstadion. Glücklicherweise ist noch Zeit bis zur WM-Qualifikation und zur EM-Endrunde im kommenden Jahr.

In den von heftigen Diskussionen begleiteten Lieferungen für dieses finale Nations-League-Match war nicht ein Fetzerl Stoff für eine norwegische Favoritenrolle enthalten. Aber es war natürlich keine Secondhand-Mannschaft, sondern eine nagelneue Auswahl, die, notdürftig zusammengeflickt, nur zwei Tage Zeit hatte, in Stil und Form zueinander zu passen. Mit in Summe 38 Länderspielen kam das gesamte Startaufgebot der Gäste auf nicht einmal die Hälfte der Einsätze von Marko Arnautovic (87), die Österreicher brachten 456 Matches auf die Länderspielwaage. Aber sie verliehen diesem theoretischen Vorsprung auf dem Platz zunächst noch nicht das angemessene Übergewicht.

Das Spiel des Teams von Franco Foda musste erst wachsen. Dies ging sehr langsam vor sich, obwohl diesmal das gegen Nordirland so spärliche Platzangebot gegen wesentlich offensivere und überraschend gut funktionierende Norweger vergleichsweise reichhaltig vorhanden war. Aber der vom Sicherheitsdenken geleitete Teamchef hatte den erwarteten zweiten Stürmer auf der Bank gelassen. Der einzige, Arnautovic, ließ trotz hautenger Bewachung immerhin zweimal seine Klasse aufblitzen. Auf der Gegenseite hätte es aber sogar noch eher klingeln können, doch Martin Hinteregger (gegen Veton Berisha) und Torhüter Pavao Pervan, mit guter Parade, hielten das Gehäuse für die mit Chancen stärker präsenten Gäste verschlossen.

Wieder musste in der zweiten Hälfte ausgebügelt werden, was vor der Pause liegen geblieben war. Beinahe wäre Arnautovic nach sehenswerter Aktion die Führung gelungen, auf der Gegenseite hatte Hinteregger bei einem Rempler gegen Dählie ein bisschen Glück, dass der Elferpfiff ausblieb. Aber nach einer Stunde drohte das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Nach einem schnellen Konter legte Berisha auf für Zahid, der mit dem Treffer zum 1:0 erledigte, worum die Österreicher mit ihrem fast aufreizend unanimierten, fast apathischen Spiel geradezu gebettelt hatten. Erst jetzt reagierte Foda und brachte mit Grbic die zweite Angriffskraft. Sie stach am Ende neuerlich, aber der Rest ist Schweigen.