Unbedingt gewinnen müssen - eine undenkbar schwere Aufgabe, die das Fußball-Nationalteam nach den Niederlagen gegen Polen und in Israel zu stemmen hatte, um in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 im Rennen zu bleiben. Im Klagenfurter Wörthersee-Stadion siegte die Mannschaft von Franco Foda gegen Slowenien hochverdient mit 1:0, den Treffer zur Glückseligkeit erzielte der eingewechselte Guido Burgstaller. Alles richtig gemacht unterm Strich, die Nationalmannschaft darf sich also noch Hoffnungen machen, im Konzert der Großen mit von der Partie zu sein.

Teamchef Franco Foda vertraute auf sieben Spieler mit Salzburger Gegenwart oder Vergangenheit in der Startelf. Etwa auf den Leipziger Marcel Sabitzer, der seine mit Abstand beste Leistung im ÖFB-Team ablieferte. Der Steirer scheiterte in Hälfte eins mit einem Kopfball am Weltklasse-Goalie Jan Oblak (25.), der den Ball an die Stange lenkte. Das ist keine Schmach, auch Schlager fand mit einem Schuss aus bestens disponierter Position im Tormann von Atletico Madrid den Meister (33.). Mehr war nicht in Hälfte eins, zu bemerken ist, dass die Slowenen den ambitionierten Bemühungen der Österreicher mit einer Mauertaktik entgegenwirkten.

Foda ließ ebenfalls aus einer gesicherten Defensive agieren. Martin Hinteregger ragte heraus, der Frankfurt-Legionär schaltete sich immer wieder in die Offensive ein, mehr jedenfalls als die Flügelspieler Andreas Ulmer oder Stefan Lainer. In Absenz des verletzten Kapitäns Julian Baumgartlinger, der auch am Montag in Nordmazedonien ausfallen wird, versuchte David Alaba, im linken Mittelfeld die Fäden zu ziehen. Es war ein Versuch. Marko Arnautovic wurde die Rolle des armen Teufels zuteil, der West-Ham-Stürmer hing an vorderster Front komplett in der Luft. Debütant Konrad Laimer von Leipzig, der mit Xaver Schlager das zentrale Mittelfeld beackerte, sagte nach dem Match: „Wir haben es unnötig spannend gemacht und hochverdient gewonnen.“

Nach 71 Minuten legte Foda einen Gang zu. Guido Burgstaller kam für Sabitzer, Vollgas, alles probieren. Und nur drei Minuten später fruchtete die Idee - der Schalke-Stürmer staubte nach einem Arnautovic-Schuss zum 1:0 ab. Eine hochverdiente Führung. Man könnte auch schreiben, dass den Slowenen recht geschah. Die Gäste präsentierten sich nämlich im Grunde so unterirdisch, als hätten sie den Treffer bekommen wollen.

Nach der Führung versuchten die Österreicher, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das ist ebenso verständlich wie legitim. Alaba schaltete ebenso einen Gang zu wie Arnautovic, man lief, was das Zeug hielt. Die Hintermannschaft um Hinteregger und Aleksandar Dragovic stand nach wie vor sehr gut, während die Slowenen noch immer nicht gewillt schienen, den Ausgleich wenigstens zu versuchen. ÖFB-Tormann Heinz Lindner war's egal, der Ex-Züricher, der sich auf Klubsuche befindet, musste sich die Handschuhe nicht schmutzig machen. Den Kopfball von Sporar über die Latte nahm er gleichgültig zur Kenntnis.

Herzog wieder erfolgreich

Zur selben Zeit siegte Israel unter Teamchef Andreas Herzog in Lettland 3:0. Zahavi, der schon die Österreicher zerlegt hatte, schoss alle drei Tore. Gruppenführer Polen kam in Nordmazedonien durch ein Tor von Piatek zu einem 1:0. Ebendort hin müssen die Österreicher am Montag. Wieder sollte unbedingt gewonnen werden.