Liechtensteins Fußball-Teamspieler haben nach dem starken Start in die EM-Qualifikation Lust auf mehr bekommen. Ried-Legionär Michele Polverino etwa spekuliert vor der Partie am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) in Vaduz gegen Österreich mit einer ähnlichen Überraschung, wie sie schon gegen Montenegro (0:0) und die Republik Moldau (1:0) gelungen ist.

Die Liechtensteiner liegen derzeit mit vier Punkten an fünfter Stelle der Gruppe G. Auf Platz zwei, der das Ticket für Frankreich bedeutet, fehlen zwei Zähler, auf den im Normalfall zum Play-off berechtigenden Rang drei nur ein Punkt. "Natürlich ist es unrealistisch, aber wir träumen trotzdem von Gruppenplatz drei", erklärte Polverino.

Träumen ist erlaubt im Lager der Liechtensteiner, doch viel lieber steckt man sich Ziele, die auch halbwegs erreichbar sind. "Es wäre großartig, wenn wir in dieser Quali noch den einen oder anderen Punkt holen könnten", sagte Polverino.

Ein Ziel erreicht

Ein Ziel hat Österreichs Gegner bereits erreicht. Zumindest wenn es nach dem steirischen Teamchef Rene Pauritsch geht. "Nämlich, dass jeder Nationalspieler zumindest in der ersten Liga in Liechtenstein spielt. Das ist vergleichbar mit der österreichischen Regionalliga", sagte der 51-Jährige im Herbst. "Ein weiteres Ziel ist, unseren Spielern eine Plattform zu bieten, wo sie ihren Beruf mit Fußball auf einem hohen Niveau verbinden können. Wenn wir das schaffen, bleiben uns mehr Spieler erhalten, die sonst ihre Schuhe an den Nagel hängen würden. Und unseren jungen Talenten wollen wir eine Bühne bieten."

Die bisher erfolgreichste Qualifikation der Liechtensteiner war jene für die WM 2006. Damals holten Mario Frick und Co. durch zwei Siege über Luxemburg sowie Unentschieden gegen die Slowakei und den damaligen Vize-Europameister Portugal insgesamt acht Punkte. "Aber in dieser Zeit hatten wir eine stärkere Nationalmannschaft als jetzt", betonte Polverino.

Der Marktwert der Nationalmannschaft beträgt übrigens drei Millionen Euro (Österreich: 108,65 Millionen Euro), wertvollster Spieler ist Mittelfeld-Akteur und FC-Aarau-Spieler Sandro Wieser (Marktwert: 600.000 Euro). Seit 2012 konnten die Liechtensteiner zudem lediglich zwei Spiele gewinnen.