Die Aufregung war – wieder – groß beim DSV Leoben und in seinem Umfeld, nachdem das Magazin „Datum“ in seiner neuesten Ausgabe Helmut Kaltenegger, Vertreter des aktuellen Hauptsponsors und auch Namensgebers „TGI Gold“ eine lange Geschichte widmete. Inhalt: Ein anstehender Betrugsprozess in Wien, nach Anklage gegen eine seiner früheren Firmen, „GGMT Trading“. Kaltenegger ist empört über die Geschichte – und setzt sich zur Wehr. „Die Geschichte ist eine Riesenschweinerei, die Firma GGMT Trading hat nichts mit der aktuellen Firma zu tun, das sind zwei völlig verschiedene Konzepte. Und dazu kommt: Es gibt keinen Geschädigten, keinen Kläger mehr. Mein Anwalt hat schon gesagt: Das wird der schönste Prozess für ihn, den er jemals hatte“, sagte der Steirer, der beim DSV auch im Vorstand mitarbeitet, im Gespräch mit der „Kleinen Zeitung“.

Kaltenegger stellt klar: „Ich hätte dem Magazin auch gerne Fragen beantwortet, die kamen aber am Freitagabend per Mail. 36 Fragen hätten bis Montag beantwortet werden sollen, ich war aber nicht einmal daheim, habe das viel zu spät gesehen. Dabei war ich immer bemüht, alle Fragen, gerade von Medien, offen zu beantworten.“ Mitgrund für seine Empörung: „Man hat die GGMT Trading mit GGMT Revolution vermischt, dabei sind das völlig verschiedene Konzepte, nicht vergleichbar.“

Bei „GGMT Trading“ sei man tatsächlich nur als Händler aufgetreten, „alle Kunden waren dann einverstanden, dass sie zur Firma Aulicio Mining übertreten“, sagt Kaltenegger. Und er behauptet: „Dort haben alle Kunden, die in den ersten zwei Jahren gekauft haben, ihre Ware bekommen. Danach wurde die Lieferung der Mine durch die Pandemie und ein Jahrhunderthochwasser verzögert. Aber in der Zwischenzeit liefert die Mine wieder, nachweislich. Und zusätzlich wurden alle Kunden an der neuen AG beteiligt, bekommen Monat für Monat freiwillige Beteiligung ausgezahlt, damit kein Schaden entsteht.“ Die GGMT Trading habe keinen Kunden mehr. Man sei nach „jahrelangen Ermittlungen“ überrascht gewesen, dass es überhaupt zu einer Anklage kommt. „Aber da werden wir mit Hochgeschwindigkeit unsere Unschuld beweisen“ beteuert Kaltenegger und ergänzt: „Ich weiß nicht, wie man bei „Datum“ auf 21.000 Kunden kommt, es waren 7000. Und die angebliche Summe von 34 Millionen Euro ist auch aus der Luft gegriffen.“

„Zwei ganz andere Firmen“

Was Kaltenegger ganz wichtig ist: „GGMT Trading war nie Sponsor des DSV Leoben, das war die Firma GGMT Revolution. Und die hat ein ganz anderes Konzept.“ Dieses sei, wie in Datum beschrieben, eines mit einer Mine in Afrika namens „Gold Crest“, die einer reichen indischen Familie gehöre. „Zur Klarstellung: Hier liegt das Gold ab dem Zeitpunkt parat, ab dem es gekauft wird. Jeder Kunde kann seine Ware monatlich abrufen. Wir zahlen unsere Rabatte pünktlich.“ Aus GGMT Revolution wurde die TGI Gold mit Sitz in Liechtenstein, die „zwar nicht die Firma GGMT, aber den gesamten Kundenstock, alle Lizenzen und die IT gekauft hat.“

Selbst für das negative Eigenkapital hat Kaltenegger eine Erklärung parat: „Wenn man einen Zielkauf macht, ist das handelsrechtlich eine Anzahlung. Erst, wenn die Lieferung passiert, wird Umsatz generiert. Daher das negative Eigenkapital, aber die Liquidität ist immer gegeben. Wir haben einen Liquiditätsüberschuss, wird er abgerufen, haben wir einen Gewinnüberschuss.“ Das habe man auch der Bundesliga belegt. Und: Man habe extra 160.000 Euro in eine über sieben Monate dauernde Wirtschaftsprüfung investiert, um das Konzept auf Plausibilität und Wirtschaftlichkeit zu prüfen und sich diese auch bescheinigen zu lassen.

Kaltenegger beteuert zudem, dass die „Gold Crest“ Mine eine Zertifizierung nach „Green Gold Mining Trading“ habe, die Barren würden auch nach LBMA-Standard geprägt, nur die LBMA-Zertifizierung sei noch ausständig. Zudem habe man mit „Golden Empire Community“ einen weiteren Partner, der über 2000 Minen betreibe und pro Tag 120 Kilogramm Gold schürfe. Die Gewinne, die die AG erziele, entstünden durch den Handel – mit diesen Gewinnen würden auch die Sponsoring, etwa beim DSV Leoben oder beim Grasser Racing Team in der DTM, bestritten.