"Der WAC ist ein Gegner, der zwar in der Tabelle nicht so gut dasteht, aber wir wissen, wie es ist, wenn es gegen Rapid geht", wollte Rapid-Trainer Zoran Barisic von einer klaren Rollenverteilung nicht wirklich etwas wissen. Der Wiener - er peilt in seinem 99. Bundesliga-Spiel als Coach der Hütteldorfer den 50. Sieg an - warnte vor einem "hoch motivierten" und "sehr körperbetont" spielenden Gegner. Und erinnerte an den ersten Saisonvergleich.

Beim 2:1-Heimsieg am 9. August lagen die Wolfsberger bis zur 66. Minute voran, ehe Florian Kainz die Partie mit einem Doppelschlag noch drehte. Im Lager des WAC sah man die Hauptschuld für die Niederlage bei Schiedsrichter Dominik Ouschan, der eine Abseitsstellung der Wiener vor dem Ausgleich übersah.

Rapid will Tabellenspitze wieder zurück

Für Rapid geht es in der Lavanttal-Arena nun darum, die an Salzbur verloren gegangene Tabellenspitze wieder zurück zu erobern. "Ob die Tabellenspitze in Gefahr ist, interessiert uns nicht. Wir wissen, dass es eine schwere Aufgabe ist. Aber nichtsdestotrotz sind wir selbstbewusst genug, um zu sagen, wenn wir 100 Prozent abrufen, dann werden wir unsere Qualitäten durchsetzen können und dann werden wir das Spiel gewinnen", meinte Sportdirektor Andreas Müller.

Kühbauer: "Wir sind an sich gut drauf"

Beim WAC hielt man sich mit Kampfansagen verständlicherweise zurück. Die vor einem Jahr nach elf Runden noch von der Tabellenspitze lachenden Kärntner haben aktuell nur einen Sieg zu Buche stehen. Nach dem 3:2 gegen Grödig Mitte August gab es in den darauffolgenden sechs Runden bei einer Punkteausbeute von nur zwei Zählern trotz großteils ansprechenden Leistungen wenig zu feiern.

"Wir haben auch in der Länderspielpause ruhig weitergearbeitet. Wir müssen einfach mehr Tore schießen. Auch wenn es blöd klingt: Wir sind an sich gut drauf", betonte Trainer Dietmar Kühbauer. Drei Zähler liegt seine Mannschaft hinter dem Vorletzten Ried, auf Altach und Grödig fehlen schon sechs Punkte. Nach der Partie gegen Rapid geht es auswärts gegen Sturm Graz weiter, ehe die Reise nach Grödig wartet.

Kühbauer könnte auf Rabitsch setzen

"Für uns sind alle Spiele gleich wichtig. Wir können auch gegen alle Mannschaften punkten", versprühte Kühbauer vor den kommenden Aufgaben Zuversicht. Er wird gegen Rapid aller Voraussicht nach auch auf den 19-jährigen Mittelfeldmann Christoph Rabitsch ("Er hat sich selbst aufgestellt") bauen. Im Tor wird Christian Dobnik beginnen. Manuel Weber dürfte aufgrund einer im Training erlittenen Oberschenkelblessur erneut pausieren müssen.

Trotz fehlender Punkte erhielt Kühbauer zuletzt Rückendeckung von Club-Boss Dietmar Riegler. Der Mäzen sprach dem Burgenländer sein Vertrauen aus. Kühbauer selbst sieht in seiner zu Saisonstart noch in der Europa League engagierten Mannschaft genug Potenzial, um die Wende in wieder bessere Zeiten einzuleiten. Seine Motivation sei ungebrochen: "Ich bin der Letzte, der aufgibt."