Es war die 66. Minute, die aus Sicht des WAC die starke Leistung bei Rapid Wien unglückselig zunichtemachte. In dieser traf Kainz zum 1:1-Ausgleich für die Grün-Weißen, nachdem bei der vorangegangenen Angriffsaktion Vorbereiter Beric im Abseits stand. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Ouschan blieb stumm, was die Gemüter der Lavanttaler neben den hohen Temperaturen zum Erhitzen und zusätzlich auf die Verliererstraße brachte.

Am Tag nach der bitteren 1:2-Niederlage war die Enttäuschung bei Trainer Didi Kühbauer nicht verflogen: „Ich finde es schade, dass wir wegen einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters bestraft wurden.“ Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich Referee Ouschan nach der Partie beim Wölfe-Coach entschuldigte. „Es war das dritte Mal in Folge, dass wir in Wien durch eine Fehlentscheidung benachteiligt wurden“, so der Burgenländer. Kühbauer will damit nicht auf die Diskrepanz zwischen den Groß- und sogenannten Dorfklubs anspielen, vielmehr geht es darum, „dass sich jedes Team die gleiche Schiedsrichterleistung verdient“.

Über den Unparteiischen besonders echauffiert zeigte sich nach Spielende Alexander Kofler. „Ich habe ihm gesagt, dass es eine Frechheit war“, erklärt der sonst so besonnene Schlussmann, „obwohl ich mich dann schnell beruhigt habe, weil ich keine Rote Karte riskieren wollte“. Bitter war die nicht gegebene Abseitsstellung des Slowenen für Kofler deshalb, „weil die Partie sicher anders verlaufen wäre, wenn wir das Tor nicht bekommen hätten“. Dementsprechend intensiv wurde die Szene auf der Heimreise diskutiert. „Es war im Mannschaftsbus das Gesprächsthema Nummer eins. Aber wir müssen uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren“, blickt der Keeper nach vorne.

Motivator Kühbauer

Das Positive soll auch nach Meinung des Trainers im Vordergrund stehen: „Ich muss meiner Mannschaft für die Leistung ein Lob aussprechen. Niemand muss wegen der Niederlage geknickt sein, dafür gibt es keinen Grund“, gibt Kühbauer zu verstehen und ergänzt: „Und falls doch jemand am Boden ist, richte ich ihn wieder auf.“ Viel Zeit zum Grübeln bleibt seiner Elf ohnehin nicht, schließlich wartet morgen (20.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Sturm Graz schon die nächste schwierige Aufgabe.

UWE BLÜMEL