Es gibt nichts Neues beim SK Sturm, könnte man sagen. Zum Auftakt der Bundesliga-Meistergruppe kassierte man wieder einmal eine Niederlage im eigenen Stadion, die sechste in dieser Saison. Wieder einmal spielte man eine Hälfte ganz passabel, allerdings ohne Torerfolg. Und wieder einmal zerfiel die Mannschaft in ihre Einzelteile, weil ein unerwartetes Ereignis im Spiel passiert ist, welches im Matchplan nicht vorgesehen war. Mit einem Gegentor können die Grazer eben nicht wirklich umgehen. Es war ein Traumtor, das der WAC-Spieler Shon Weissman im Tor der Grazer mit einem Fallrückzieher versenkte. Kurz vor der Pause wurde die redliche Arbeit der Heimmannschaft, ihrerseits ein Tor zu machen, torpediert.

Der ganze Aufwand über 40 Minuten brachte keinen Erfolg. Die Spieler knickten ein, die Körpersprache verriet ihre Enttäuschung. Daran änderte auch die 15-minütige Pause nichts. Zurück auf dem Platz hechelten die Grazer Spieler dem Ball und den Gegenspielern hinterher. Aus dem mentalen Loch, der sich auch auf die physische Stärke auswirkte, kamen sie erst nach rund 70 Minuten heraus. Mit dem Anschlusstreffer durch Thorsten Röcher (77.) erwachten wieder die Lebens- und Faußballgeister. Zu spät. Sturm legte gleich beim Wiederbeginn der Meisterschaft einen Fehlstart hin.

Man kann sich nun sämtliche Gegner der Meistergruppe tabellarisch von hinten ansehen. Sturm liegt auf Platz sechs und muss nun am Sonntag auswärts gegen Rapid unbedingt drei Punkte holen. Andreas Schicker hätte sich im ersten Spiel als neuer Geschäftsführer Sport ein anderes Ergebnis gewünscht. "Leider ist es so gekommen. Aber ich habe auch gute Dinge erkennen können. Die Spieler waren konzentriert und fokussiert, spritzig und giftig. Und wir waren physisch besser drauf. Das Gegentor hat uns das Genick gebrochen", sagte der Steirer,  forderte aber zugleich: "Wir müssen uns sofort steigern. Wir sagen jetzt seit 23 Runden immer wieder das Gleiche. Das bringt nichts!"

Aufgegeben wird aber nach dieser Niederlage nicht und auch Trainer Nestor El Maestro steht in keinster Weise infrage. Schicker: "Rapid war für uns schon immer ein guter Boden." Dazu braucht es aber eine höhere Durchschlagskraft in Angriffsdrittel und eine konstantere Leistung in der Defensive. Ob Sturm die richtigen Typen in der Mannschaft hat, um auf die Erfolgsspur zurückkehren zu können, wird man sehen. Dass es in Hütteldorf einen kollektiven schwarz-weißen Kraftakt geben muss, steht außer Frage.