Den Vormittag am dritten Trainingstag haben die Sturm-Spieler in der Kraftkammer verbracht, am Nachmittag hat Nestor El Maestro seine Mannschaft dann wieder auf den Trainingsplatz bestellt.

Die Mittagszeit bot Gelegenheit, das Mannschafts-Hotel zu besichtigen und man muss sagen: Allererste Sahne. Das sehen die Spieler so und die Betreuer ebenfalls. Vor den Sicherheitsvorkehrungen bei der Einfahrt auf das Areal wurde gewarnt - diese waren dann aber halb so schlimm. Als Hotel-fremde "Eindringlinge" mussten wir unsere Pässe hinterlegen, das Auto wurde kurz kontrolliert. Das war es dann aber auch schon.

Eine kleine "Hotelführung" durch Pressesprecher Alexander Fasching führte in den Spa-Bereich in dem sich Lukas Spendlhofer, Otar Kiteishvili und Niklas Geyrhofer im Pool den Ball zuköpfelten. (Wer vor 11 Uhr MEZ auf der Instagram-Seite von Sturm schaut, findet dazu noch Bildmaterial). Das Nachmittagstraining ließ das Trio dann aus, weil alle drei am Vortag gegen VfL Osnabrück 90 Minuten spielten.

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"Was ist das für eine Mannschaft", wollte Sahin, ein Pool-Mitarbeiter, wissen. Sturm Graz war ihm ein Begriff. "Ihr seid einmal gut gewesen. Jetzt gibt es da diese andere Mannschaft", sagte er und nickte anerkennend, als ich Salzburg erwähnte. Um zu zeigen, dass auch Sturm nicht irgendjemand ist, habe ich ihn auf das Qualifikationsspiel zur Europa League gegen Fenerbahce Istanbul hingewiesen. "Oh! Ich hoffe, ihr habt gewonnen. Ich hoffe, ihr habt 5, 6 oder 7:0 gewonnen", schrie Sahin auf und erklärte Galatasaray-Fan zu sein.

Die Wahrheit schmerzte - in mehrfacher Hinsicht. Einerseits, weil ich ihm erklären musste, dass Sturm gegen Fenerbahce (knapp aber doch) den Kürzeren zog. Und, weil ich ihn daran erinnerte, dass Galatasaray in vier Versuchen es nicht schaffte Sturm Graz zu besiegen. Zuerst glaubte es Sahin nicht. Google bestätigte aber. "An einem Tag ist alles möglich", sagte Sahin. Es waren aber vier Tage. Zu Hause besiegte Sturm die Türken nämlich 3:0 in der Champions-League-Gruppenphase 2000/2001 und 1:0 in der Europa League 2009/2010. Im Ali-Sami-Yen gab es beide Male ein Unentschieden - in der Champions League das legendäre 2:2, das den Gruppensieg trotz negativem Torverhältnis bedeutete.

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Noch weiter zurück in der Sturm-Historie ging es dann im Gespräch mit Bekim Balaj (Hier geht es zur Geschichte). Der Stürmer erklärte nämlich Ronaldo - den Echten, den Brasilianer - zu seinem Lieblingsspieler. Und Inter Mailand und Real Madrid wegen El Fenomeno zu seinen Lieblingsklubs.

Ob er denn wisse, dass Ronaldo mit Inter Mailand in der Champions League gegen Sturm Graz spielte? Balaj wusste es nicht. Aber auch ich habe einiges durcheinander gebracht. Denn einerseits ließ ich Youri Djourkaef den entscheidenden Treffer erzielen - was zwar nicht ganz falsch ist, aber das Spiel in Mailand beschreibt. In Graz trafen Javier Zanetti und Roberto Baggio. Und noch schlimmer: Ich habe den falschen Chilenen zu Inter transferiert. Marcelo Salas, nämlich statt Ivan Zamorano.

Ronaldo gegen Ranko Popovic
Ronaldo gegen Ranko Popovic © APA