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Mit Ihren zwei Toren im ersten Bundesligaspiel für den SK Sturm feierten Sie einen Einstand nach Maß. Sind Sie bei Ihrem neuen Klub jetzt so richtig angekommen?

Lukas Grozurek: Genau so würde ich es auch bezeichnen. Es ist einfach ein Wahnsinn, im ersten Spiel der Mannschaft so helfen zu können. Das freut mich besonders.

Das erste Tor mit dem rechten Fuß, den zweiten Treffer mit dem linken Fuß. Welcher ist denn Ihr stärkerer?

Man hat gesehen, dass ich mit dem linken auch nicht so schlecht bin. Aber es ist ja auch nicht mein erstes Tor mit links. Im Training mache ich öfter welche mit dem linken und dann sage ich immer: Manche hätten gerne so einen rechten wie ich linken habe (lacht).

An Selbstbewusstsein mangelt es Ihnen also nicht?

Nein. Wir sind eine super Mannschaft und ich fühle mich richtig wohl in dieser Mannschaft und mit diesem Trainer. Wir Neuen sind alle sehr schnell und sehr gut aufgenommen worden. Das ist schon eine richtig coole Truppe hier.

In Ihrem ersten Spiel für Sturm in Amsterdam haben Sie sich nicht so wohlgefühlt.

Das kann man wohl sagen. In Amsterdam haben wir alle gesehen, wie die richtig guten Fußballer spielen. Und vor allem: Die haben nie Vollgas gegeben. Da weißt du dann, wie viel du noch arbeiten musst.

Sie haben nicht immer gerne viel gearbeitet. Ihr Ruf war, nicht unbedingt der Fleißigste im Training zu sein.

Das stimmt. Meine Einstellung hat nicht gepasst.

Warum?

Du spielst bei Rapid, bist lässig, bekommst gutes Geld. Ich war gerne unterwegs und hab es im Training halt lockerer angehen lassen.

Ist diese Zeit vorbei?

Ja, definitiv. Seit zwei Jahren weiß ich, was zu tun ist. Dafür hat Ernst Baumeister gesorgt.

Wie?

Er hat zu mir gesagt: Schmeiß dein Talent nicht einfach so weg. Dann habe ich Gas gegeben und er hat mir das Vertrauen geschenkt. Ich bin ein Spieler, der Vertrauen braucht, dann bin ich um einiges stärker.

Wissen Sie um Ihr Potenzial?

Ich denke schon, dass ich nicht so schlecht bin.

Heiko Vogel hat in einem Interview gesagt: „Der ‚Gozi‘ weiß noch gar nicht, was er imstande ist zu leisten.“

Das hat er mir auch schon einmal so ähnlich gesagt. Ich werde jedenfalls weiterhin hart arbeiten und hoffe, dass ich der Mannschaft noch viel Male helfen kann.

Mit 26 Jahren wäre es auch an der Zeit, durchzustarten.

Auf jeden Fall. Jetzt ist mir auch bewusst, was es für einen Profi braucht.

Woher kommt Ihr fußballerisches Talent?

Das wüsste ich auch gerne. Mein Vater kann nicht zweimal gaberln. Meine Mutter ist auch nicht sportlich. Vielleicht vom Opa, der hat einst in der Jugend bei Rapid gespielt. Sonst habe ich keine richtige Erklärung.

Wie kamen Sie zum Fußball?

Vor unserem Fenster war ein Käfig (Anmerkung: kleiner eingezäunter Fußballplatz auf Asphalt). Und da haben mein Bruder und ich jeden Tag mit unseren Freunden gespielt. So lange, bis um etwa 19 Uhr ein Fenster nach dem anderen geöffnet wurde und die Mütter ihre Söhne riefen.

Wie schätzen Sie Sturms Chancen gegen Larnaka ein?

Ich weiß nicht viel über den Klub, aber es wird sicher nicht leicht.