Wenn man etwas Großes erreichen wolle, sei vorher manchmal Leiden angesagt. „Der Sturm-Fan kennt das“, schmunzelt Präsident Christian Jauk. Das Große, sprich der Meistertitel und damit verbunden das Double, ist für die Grazer weiterhin zu erreichen. Nach dem 2:2 beim LASK heißt es jedoch, eine Woche länger auf das erträumte Meisterstück zu warten.

In Linz haben in den Schlussminuten bei Seedy Jattas Kopfball an die Latte nur wenige Zentimeter auf den ganz großen Triumph gefehlt. „Es hilft nichts, er war leider nicht drinnen. Aber da hätte auch der Präsident gerne nachgeholfen“, gibt Jauk zu.

Den zweiten Matchball kann der SK Sturm am Sonntag zu Hause gegen Austria Klagenfurt verwerten. Vor dem „Finale daham“ ist das Vereinsoberhaupt bemüht, die Grundstimmung trotz des vergebenen ersten Matchballs positiv zu halten.

„Wir freuen uns auf ein Endspiel in Graz. Die Chance ist voll da“, sagt Jauk und erinnert daran, dass man bei zwei Punkten Vorsprung vor der finalen Runde nicht enttäuscht sein dürfe. Vergangene Woche hat der Präsident bei einer Veranstaltung von „blackfm“ nicht nur Zustimmung geerntet, als er laut über die Attraktivität einer Titelentscheidung am letzten Spieltag vor eigenem Publikum nachgedacht hat. Die Mehrheit der Anwesenden präferierte ganz klar, den Titel bereits gegen den LASK zu sichern.

Nun will Jauk die „Marmelade“ sehen

„Das war ein bisschen taktisch, um Druck rauszunehmen. Natürlich habe ich insgeheim anders gehofft. Aber ich mache mir weiter keine Sorgen, die Mannschaft ist gut drauf“, ist sich Jauk sicher. Die einzige „Sorge“ ist vor dem Showdown gegen Klagenfurt ohnehin eine andere: „Ich sehe nur ein einziges Problem: Wo bringen wir all die Leute unter? Wir sind jetzt schon ausverkauft.“

Ob im Stadion oder vor dem TV-Gerät, wo auch immer Sturm-Anhänger den erhofften letzten Schritt verfolgen, der Klubboss setzt auf die volle Rückendeckung: „Bitte liebe Sturm-Familie, volle Unterstützung für die letzten 90 Minuten, bitte viel Energie hineinwerfen! Es war eine unfassbar lange Meisterschaft. In der ‚Nachspielzeit‘ wollen wir die Marmelade sehen.“