Es war der Aufreger des Steirer-Duells zwischen dem SK Sturm und dem TSV Hartberg: In der 6. Minute foulte Jon Gorenc Stankovic Hartberg-Spieler Jürgen Heil und kassierte dafür die Gelbe Karte. Eine Entscheidung, die Referee Christopher Jäger nach Video-Studium in eine Rote Karte korrigiert hat.

Sehr zur Überraschung von Stankovic: „Ich wollte zum Ball gehen und habe ihn am Fuß getroffen. Es war jedoch kein schweres Foul. Ich dachte mir, dass es eine Gelbe Karte ist.“ Wie der Slowene die Momente nach der Intervention des VARs erlebt hat? „Ich habe mir keine Sorgen gemacht, dass es Rot sein könnte. Als er mir dann doch Rot gezeigt hat, war ich echt überrascht.“

Vermutlich nicht nur Stankovic. Im Sturm-Lager reagierte man mit Unverständnis, dass sich der VAR in dieser Szene eingemischt hat, nachdem Jäger sie ursprünglich anders bewertet hatte. Trainer Christian Ilzer spricht von einer harten Entscheidung und beißt sich auf die Zunge: „Alle, die wollen, können darüber diskutieren. Ich verliere keine Energie. Ich habe den Teller im Fokus, das hält uns nicht auf.“

Der 46-Jährige verrät jedoch vielsagend, dass er jeden verwarnten Sturm-Spieler sofort ausgetauscht hat – auch wenn dies etwa David Affengruber bereits nach rund einer halben Stunde getroffen hat: „Das war mein Job heute. An gewissen Tagen musst du gewisse Dinge erkennen und sofort reagieren.“

Die letzten Worte am Platz

Dass dies notwendig sein würde, war ganz zu Beginn nicht zu erwarten. In den ersten fünf Minuten war Sturm bestens im Spiel. Mit dem Ausschluss von Stankovic wurde es naturgemäß eine andere Partie, in der die Grazer nach einem 0:1-Pausen-Rückstand mit einer wahren Energieleistung noch ein 1:1 erreicht haben. „Es war ein richtig guter Kampf, die Jungs haben alles gegeben. Ich bin froh, dass es am Ende noch ein 1:1 geworden ist. Ich muss zur Mannschaft sowohl Sorry als auch Danke sagen!“, meint der 28-Jährige. „Meine letzten Worte am Platz waren: ‚Kommt Jungs, bitte jetzt alles geben und alles versuchen!‘“, erzählt der Mittelfeldspieler, „sie haben wirklich alles versucht und bis zum Ende gekämpft. Das macht mich richtig stolz.“

Kurz nach Schlusspfiff tat sich Stankovic schwer zu beurteilen, ob es ein gewonnener Punkt war oder zwei verlorene: „Wichtig ist, dass wir es weiter in unserer Hand haben.“ In weiterer Folge des Abends verbesserte sich Sturms Situation im Titelkampf dank der Salzburg-Niederlage bei Rapid entscheidend. Die Grazer können nun bereits am kommenden Wochenende beim Gastspiel in Linz Meister werden. Ein Spiel, das Stankovic gesperrt verpassen wird.