Nach der 0:3-Niederlage des SK Sturm im Achtelfinal-Hinspiel der Conference League gegen Lille waren sich alle Akteure einig, dass die Franzosen zu Recht und auch in dieser Höhe verdient gewonnen haben.

Christian Ilzer, Sturm-Trainer: „Am Ende war es leider so eindeutig wie das Ergebnis. Wir haben von Anfang an nicht diese Energie, nicht diese Intensität auf den Platz gebracht, um so eine dominante Mannschaft in ihrem Spielfluss einzuschränken. Wir sind nur im Nachlaufen gewesen. Lille ist eine Klassemannschaft. Wir haben systematisch immer wieder Dinge probiert. Am Ende war es so: Wir kommen im Pressing nicht hin, da fehlen die letzten zwei Meter. Wenn der Spielverlauf optimal ist, kann eine Energie kommen, dann kannst du über dich hinauswachsen. Das war aber heute nicht der Fall. Das Spiel sollte uns aber gute Lernpunkte geben.“

Paulo Fonseca, Lille-Trainer: „Es schien leicht von außen, das war es aber nicht. Wir haben von Beginn an das Match dominiert, mit Mut, Ehrgeiz und Energie. Wir haben Sturm gegen Atalanta und Sporting gesehen, wie sie pressen, wie sie bei Ballgewinn umschalten. Wir haben uns darauf sehr gut eingestellt, wenig Pressing zugelassen und sehr gut aufgebaut. Es war eines der besten Auswärtsspiele in dieser Saison.“

Stefan Hierländer, Sturm-Kapitän: „Wir sind nie so richtig in unser Spiel gekommen. Wir wollten viel mehr Druck aufbauen auf Lille, das ist uns gar nicht gelungen. Es ist eine bittere, hohe Niederlage, die wir nicht haben wollten. Wir waren heute nicht auf unserem Toplevel, um Lille Paroli zu bieten. Die Ausgangslage ist sehr, sehr schlecht. Mit 0:3 ist es ganz, ganz schwer in Lille. Aber wir werden hinfahren und alles geben und dann schauen wir, ob es einen Fußballgott gibt, der auf unserer Seite steht.“

David Affengruber, Sturm-Verteidiger: „Es war schwierig ins Spiel reinzukommen, sie haben eine richtig gute Ballsicherheit gezeigt. Wir haben nicht den Auslöser gefunden für unser Pressing. Wir haben alles auf dem Platz gelassen, das heißt es nächste Woche in Frankreich wieder zu tun. Es ist natürlich schwierig, so ehrlich muss man sein. Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Es war unsere erste Niederlage heuer, aber die Fans haben uns zu jeder Zeit den Rücken gestärkt. Die letzten 15 Minuten waren Wahnsinn. So eine Unterstützung wünscht man sich.“

Jusuf Gazibegovic, Sturm-Verteidiger: „Wir haben gegen eine Topmannschaft gespielt, die bewiesen hat, wie stark sie sind. Trotz allem glaube ich, dass wir besser spielen können. Wir haben uns nicht so viel zugetraut, das hat man in ein paar Situationen gesehen. Das ist schlecht, wenn man das im Nachhinein sagen muss. Wir haben unser Potenzial nicht ausgespielt. Aber aus sowas muss man wachsen.“