Rapid Wien wird nach dem Last-Minute-Sieg bei der SV Ried weiterhin der Tabellenführer der Bundesliga bleiben. Trotz einer über weite Strecken mäßigen Partie siegten die Mannen von Trainer Zoran Barisicdurch ein Tor von MatejJelic in der Nachspielzeit. "Wir sind sehr glücklich, dass wir mit drei Punkten nach Hause fahren. Wir sind gut gestartet und haben das Spiel dominiert. Ried hat gut verteidigt, es war sehr schwer, Lücken zu finden", so Barisic.

Besonders für Jelic freute es den Coach, der als Ersatz für den nach Frankreich abgewanderten RobertBeric verpflichtet wurde. "Es freut mich sehr für Jelic, dass er das Tor gemacht hat." Doch "es hätte heute auch anders kommen können", war Barisic nicht vollends zufrieden. Aber nicht nur in dieser Partie hätte es anders kommen können, auch in Zukunft könnte sich bei Rapid etwas ändern.

Hört Hofmann schon im Winter auf?

Denn schon vor der Partie sprach SteffenHofmann, dessen Vertrag bei den Hütteldorfern im Sommer 2016 endet, über seine Karrierepläne. "Es kann gut sein, dass ich in zwei Wochen sag: ‚Ich höre auf im Sommer, oder ich höre auf im Winter. Es macht keinen Spaß mehr oder die Füße geben nichts mehr her.‘ Mal sehen", machte der 35-Jährige im Sky-Interview keinen Hehl daraus, dass auch er nicht jünger wird.

Barisicselbst will jedoch wissen: "Es wird nicht im Winter passieren." Was jedoch "im Sommer passiert, wissen wir nicht." Zwar sei Hofmann in einem "sehr, sehr guten körperlichen Zustand", irgendwann würde die Ära Hofmann bei Rapid aber enden. Zumindest jene als Spieler, denn Barisic plant auch weiterhin mit dem Deutschen. "Er hat jetzt einen Vertrag als Fußballspieler und darüber hinaus wird er länger an den Verein gebunden sein – in welcher Form auch immer."

Müller kann sich für Hofmann "viel vorstellen"

In dieselbe Kerbe schlägt auch Sportdirektor AndreasMüller, der sich aber auch noch ein weiteres Jahr mit Hofmann als Spieler vorstellen kann: "Ich kann mir für Steffen viel innerhalb des Klubs vorstellen. Wir haben vereinbart, dass wir uns im Frühjahr zusammen setzen. Wenn er sagt, er schafft es noch, dann spricht nichts gegen ein weiteres Jahr."

Am Ende wird Hofmann seine Entscheidung wohl alleine treffen. Und egal wie diese ausfallen wird, Hofmann wird Rapid nicht so schnell abhanden kommen. Vorerst ist die Nummer 11 aber als Spieler eingeplant, beim angesprochenen Auswärtssieg in Ried spielte er als Kapitän durch. 

Hofmann wechselte im Sommer 2002 vom FC Bayern nach Wien-Hütteldorf und spielte mit Ausnahme der Frühjahrssaison 2005/06, als er für 1860 München seine Schuhe schnürte, immer in Grün-Weiß. In bislang 475 Pflichtspielen erzielte der geborene Würzburger und nunmehrige Wahl-Wiener 120 Treffer und bereitete satte 193 weitere Tore vor. Wie viele in Zukunft noch folgen, wird sich weisen. Denn vielleicht sagt Hofmann ja in zwei Wochen: "Ich höre auf im Winter".