Bitterer hätte das Bundesliga-Startelfdebüt für Moritz Wels wohl kaum verlaufen können. Der Steirer, der im vergangenen Sommer vom SK Sturm zur Wiener Austria gewechselt war, flog bei seinem ersten Einsatz von Anfang an in Österreichs höchster Spielklasse nach nur 16 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Dabei sah der 19-Jährige im Duell mit BW Linz in der Qualifikationsgruppe binnen weniger Sekunden zweimal Gelb: Zunächst holte der Offensivspieler Ronivaldo unsanft von den Beinen (13.), dann kam er gegen Alexander Briedl zu spät.

Für Wels war es der insgesamt erst dritte Einsatz für die Austria, in der 2. Liga kam der Dechantskirchener für Kooperations-Klub Stripfing im Herbst zu 15 Einsätzen. Wels stammt aus der Sturm-Jugend, in der Saison 2021/22 feierte er bei den Blackys sein Profi-Debüt und erzielte bei den Schwarz-Weißen auch ein Tor. Das Spiel zwischen der Austria und BW Linz endete 0:0. Mit nun 18 Zählern bleibt die Austria zwar vorerst in der Tabelle vorne, kann aber vom WAC (16) am Samstag überholt werden. Die Wolfsberger empfangen SCR Altach (10). Blau-Weiß schob sich mit nun elf Punkten am SCR vorbei auf Rang drei der Quali-Gruppe. Im Abstiegskampf empfängt ebenfalls am Samstag (17.00 Uhr) Schlusslicht Austria Lustenau (6) den Vorletzten WSG Tirol (8).

Bei der Austria rutschte Muharem Huskovic im Sturm für den erkrankten Romeo Vucic in die Startelf. Zudem bekam Wels den Vorzug vor Hakim Guenouche. Marvin Martins kam in der Innenverteidigung wie erwartet zu seinem Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Besser ins Spiel fanden zunächst die Gäste. Alexander Briedl nahm nach einem langem Einwurf das Kreuzeck ins Visier, scheiterte aber an Goalie Christian Früchtl (2.). Ronivaldo ließ wenig später nach schwerem Galvao-Patzer allein vor Früchtl die Führung liegen.

Für die Elf von Trainer Michael Wimmer kam es danach schlimmer. Debütant Wels sah von Schiedsrichter Arnes Talic binnen drei Minuten zwei Mal wegen Foulspiels die Gelbe Karte und musste fassungslos nach einer Viertelstunde vom Platz. In Unterzahl verbuchte die Austria eine gute Gelegenheit, ein Distanzschuss von Reinhold Ranftl verfehlte nur knapp das Tor (19.). Danach flachte die Partie ab, die Linzer erarbeiteten sich kaum Vorteile aus der Überzahl. Conor Noß schoss in aussichtsreicher Position seinen Teamkollegen Simon Seidl an, der obendrein noch im Abseits stand (34.).

In der zweiten Hälfte blieb die Partie auf Augenhöhe, die Oberösterreicher erhöhten aber stetig ihre Angriffsbemühungen. Zwingendes oder gar Zählbares kam dabei nicht heraus. Auf der Gegenseite wurde die Austria in der Schlussphase noch einmal über Frans Krätzig (79., 82.) und den eingewechselten Guenouche gefährlich (82.). Es blieb aber bei einer gerechten Punkteteilung.

Für die Wiener Austria geht es am 6. April mit dem Heimspiel gegen Lustenau weiter, die Blau-Weißen haben am gleichen Tag Wolfsberg zu Gast.