Deutschlands Fußball-Teamchef Joachim Löw hat das Kapitel Mesut Özil in der Nationalmannschaft für beendet erklärt. Und doch lässt den früheren Weltmeister-Coach der Rücktritt seines im Zorn geschiedenen einstigen Lieblingsspielers nicht los.

"Mesut Özil hat vor einigen Wochen seinen Rücktritt erklärt. Er hatte seine Gründe. Von daher ist das Thema abgeschlossen", betonte Löw am Mittwoch bei einer Pressekonferenz vor dem Nations-League-Auftakt am Donnerstag (20.45 Uhr/live ZDF) gegen Weltmeister Frankreich.

Gleichzeitig kündigte Löw an, nach den Partien gegen die Franzosen und drei Tage später gegen Peru noch einmal den Kontakt zu Özil suchen zu wollen. "Wir werden weiter versuchen, die Initiative zu ergreifen", sagte der Cheftrainer. Özil sei ein Spieler mit "hohen Verdiensten" für die Nationalmannschaft.

Özil scheut das Gespräch

Den 29-Jährigen einfach so ohne persönliches Gespräch gehen zu lassen, fällt dem früheren Coach von FC Tirol und Austria Wien dann offenbar doch schwer. Bisher hat Özil laut Löw nicht auf Kontaktversuche reagiert. DFB-Teammanager Oliver Bierhoff vermutete kürzlich, der Arsenal-Star scheue ein solches Gespräch.

Özil war nach dem Aus in der WM-Gruppenphase nach 92 Länderspielen aus dem deutschen Nationalteam zurückgetreten. Er fühlte sich vom Deutschen Fußball-Bund und speziell von Verbandschef Reinhard Grindel in der Affäre um seine umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan allein gelassen.