Was Ronald Koeman bei Southampton leistet, ist zweifellos fantastisch. Obwohl sich die Saints immer und immer wieder neu aufstellen müssen, ist kein massiver Qualitätsunterschied zu diversen Topteams ersichtlich. Ein plakatives Beispiel? Der 3:1-Auswärtssieg beim FC Chelsea in der vergangenen Premier-League-Runde.
Sadio Mane, Graziano Pelle und Co. zerlegten die Blues mit einer spielerischen Glanzleistung - und Jose Mourinho schäumte. In den Fokus rückte der Portugiese aber nicht die Leistung des Gegners oder die schwache Partie seiner Mannschaft, sondern den Schiedsrichter. Das brachte Koeman derart in Rage, dass der Niederländer spät aber doch zum Konter ausholte.
Koeman attackiert Mourinho
"Chelsea entscheidet sich immer fürs Verteidigen, auch wenn sie angreifen könnten. Mourinho will immer verteidigen. Wenn sein Team mit 1:0 führt, beordert er seine Mannschaft zurück. Arsenal kann vergleichsweise seine Gegner killen, das machte auch ihren 3:0-Sieg über Manchester United so beeindruckend", so Koeman.
Chelsea und Arsenal in Vergleich zu stellen - ganz offenbar bewusste Provokation. Denn nur wenige Dinge beschäftigen Mourinho mehr, als seine Rivalität mit Arsene Wenger (hier ein Text dazu). "Arsenal zerstörte United total, 20 Minuten lang war der Fußball einfach fantastisch, während Chelsea genau das Gegenteil veranstaltet. Durch das permanente Verteidigen ermöglicht Chelsea dem Gegner wieder ins Spiel zu kommen."
Doch besonders verärgert war Koeman aus anderen Gründen. "Es war eine Schande, dass Mourinho nach der Niederlage gegen uns die ganze Last auf den Schiedsrichter legte. Mourinho wollte einen Elfmeter? Wir hätten gleich zwei bekommen müssen." Schon vor dem Spiel an der Stamford Bridge polterte Koeman: "Wer oder was soll ein 'Special One' sein? Niemand sollte sich selbst so nennen, das können nur andere tun."
Denkt Chelsea an Simeone?
Auffällig: Seit sich der FC Chelsea im Tiefflug (Platz 16. in der Liga) befindet, holen immer mehr Trainer zum Rundumschlag aus. Rächt sich nun das kontroverse Verhalten des 52-Jährigen? Gut möglich. Da verwundert es auch nicht, dass Chelsea laut diversen Medienberichten schon den Markt nach einem potentiellen Nachfolger sondieren soll. Ein Name fällt dabei immer wieder: Atleticos Diego Simeone.
