Georgien schlug im Finale des EM-Play-offs Favorit Griechenland mit 4:2 nach Elfmeterschießen und schaffte damit Historisches. Das Land hat sich nämlich erstmals für eine Endrunde qualifiziert und wird in Deutschland mit dabei sein. „Es ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, wie viel das uns als Spielern aber auch als Bürgern dieses Landes bedeutet. Denn fußballverrückt sind die Georgier, nur haben wir uns noch nie qualifiziert“, sagt Sandro Altunashvili. Der Sechser des WAC hat im Nationalteam die Rolle des Ergänzungsspielers inne, ist bei Nominierungen aber oft ein Kandidat und darf sich damit berechtigte Hoffnungen machen, auf den georgischen EM-Zug aufzuspringen, zumal er ja auch beim WAC in der Bundesliga zu den Leistungsträgern gehört.

Es reichte zwar erst für drei Länderspiele seit seinem Debüt 2021, aber auch er weiß, wie wichtig Kaderspieler auch abseits des Feldes sein können. „Wir sind ein eingeschworener Haufen, das soll uns auch bei der EM stark machen.“ Dass die Georgier feiern können, bestätigt Altunashvili, das Team wurde in der Hauptstadt Tiflis von Fans empfangen und machte die Nacht zum Tag. „Da war schon was los. Aber ich habe nichts getrunken, wollte fit sein für den WAC, hier geht es noch um viel.“

Altunashvili träumt auch schon von der WM 2026

Wie so eine EM abläuft und was die Neulinge erwartet, kann sich Altunashvili noch gar nicht ausmalen. „Wir waren bei sowas ja noch nie dabei, wollen uns wohl auf die Gegner gut einstellen und die Zeit genießen. Dann sehen wir, was dabei rauskommt“, so der Wolfsberger, der im vergangenen Sommer im Lavanttal andockte.

Die Gruppe F, in der Altunashvilis Georgier sind, hat es auch in sich. Mit der Türkei, Tschechien und dem Europameister von 2016, Portugal, sind echte Topteams im Topf. Und mit Cristiano Ronaldo ein echter Topstar. Altunashvili: „Das wird natürlich extrem spannend, wenn er echt gegen uns spielen sollte. Aber ich muss gestehen, mein absoluter Liebling ist Messi. Dann müssen wir uns halt auch für die WM 2026 qualifizieren und hoffen, dass er da noch einmal dabei ist.“

Noch weitere Kärntner bei der EM?

2008 stellte übrigens Austria Kärnten mit Martin Hiden letzmalig einen EM-Starter, doch mit Kickern wie Martin Hinteregger oder Zlatko Junuzovic hat Kärnten auch in der jüngeren Vergangenheit EM-Starter gestellt. Heuer wird das nicht so einfach. Die größten Chancen hat wohl Rapid-Kapitän Guido Burgstaller, der auch bei der erfolgreichen EM-Quali einen Kurzeinsatz verbucht hatte. Zuletzt war er aus disziplinären Gründen wegen des Homophobie-Skandals nach dem Derby gegen die Austria nicht nominiert. Sein Konkurrent als Ergänzungsstürmer, Hartbergs Max Entrup, traf allerdings gegen die Türkei. Dennoch: „Burgis“ EM-Zug ist noch nicht abgefahren.

Burgstaller hat noch EM-Chancen
Burgstaller hat noch EM-Chancen © APA / Eva Manhart

Maximal Außenseiterchancen hätte vielleicht noch Thierno Ballo. Allerdings wohl nur dann, wenn bis zur EM noch der Verletzungsteufel im ÖFB-Team zuschlagen würde. Ballo war beim letzten Lehrgang für die U21 am Start und im A-Team auf Abruf, die Konkurrenz auf den Flügeln ist allerdings riesig.