Das knappe 0:1 gegen Atalanta Bergamo schmerzt, aber die Grazer ordnen die Niederlage gegen den Spitzenklub der Serie A durchaus realistisch ein. „Eine Mannschaft wie Atalanta kannst du nicht über das gesamte Spiel im Griff haben, das ist nicht möglich. Wenn du gegen so eine Mannschaft etwas mitnehmen willst, musst du dich in der ersten Hälfte mit einem Tor belohnen. Das haben wir nicht geschafft, also geht der Sieg in Ordnung“, sagte Christian Ilzer. In der zweiten Hälfte habe seine Mannschaft nicht konkret genug gespielt. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt und uns ist die Kraft ausgegangen, weil die erste Hälfte richtig Substanz gekostet hat“, so der Sturm-Trainer weiter.

Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker freut sich vor allem über die ersten 45 Minuten und sagt: „Ich denke schon, dass die erste Hälfte richtig gut war von uns. International war es unsere beste Leistung.“ Das schnelle Tor nach der Pause habe die Mannschaft etwas gebrochen. „Da haben wir unsere Aktionen nicht gut fertig gespielt“, so Schicker.

„Uns hat der Killer-Instinkt gefehlt“

Gregory Wüthrich wird mit Torschützen Berat Djimsiti „ein ernstes Wort reden müssen, warum er gerade gegen uns ein Tor geschossen hat“. Djimsiti ist ein Landsmann des Schweizers Wüthrich. Sturms Abwehrchef spricht aufgrund der zweiten Hälfte von einem verdienten Sieg der Italiener. Zur eigenen Mannschaftsleistung sagt er: „Uns hat der Killer-Instinkt gefehlt.“ Zufrieden ist er nicht, weil „man das Gefühl hatte, dass mehr drinnen gewesen wäre“.

„Wenn wir ohne Angst spielen, können wir gegen so eine Topmannschaft mithalten. Die erste Hälfte hat mir schon sehr gut gefallen, da haben wir wenig zugelassen. In der zweiten Hälfte hat Atalanta einen Gang rauf geschaltet und für uns wurde es immer schwieriger“, sagte David Affengruber.

Die Partie am 30. November zu Hause gegen Rakow wird unisono als Endspiel angesehen. Holte Sturm gegen die Polen einen Punkt, spielen die Grazer im Frühjahr in der Conference League weiter. Klappt es mit einem Sieg, „haben wir in Lissabon vielleicht noch ein Endspiel“, sagt Ilzer.