Über eine Woche dauerte es nach dem 4:0-Sweep gegen Pustertal, ehe die Rotjacken ihren Gegner in der Best-of-Seven-Finalserie kannten. Aber auch völlig unabhängig davon, wer der Gegner schließlich sein würde, die Vorzeichen für die entscheidenden Spiele stimmen zumindest optimistisch, auch wenn KAC-Manager Oliver Pilloni nichts von einer Favoritenrolle hören will. Die lange Pause bis zum ersten Finalspiel am Freitag (19.30 Uhr, live auf Puls 24) wurden nicht nur zur Regeneration genutzt, sondern auch dafür, sich akribisch vorzubereiten. Besonderes Augenmerk wurde weniger auf den möglichen Gegner als auf sich selbst gerichtet. Die Spieler kennen ihre Stärken, haben über die gesamte Saison genügend Selbstvertrauen gesammelt, um sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen – auch nicht von langen Wartezeiten.

„Die lange spielfreie Phase ist gerade im ersten Spiel sicher ein kleiner Nachteil, da müssen wir versuchen, möglichst schnell den Rost abzuschütteln und ins Rollen zu kommen“, weiß Pilloni, der aber auch Vorteile darin sieht: „Ich denke, je länger die Serie dauert, desto wichtiger werden volle Akkus sein.“ Abgesehen davon verfügen die Rotjacken mit Sebastian Dahm über ein Trumpf-Ass, das bereits in den letzten Jahren immer wieder gestochen hat. Der Goalie spielt einmal mehr eine herausragende Saison, in den bisherigen zehn Play-off-Spielen glänzte der Däne mit einem Gegentorschnitt von 1,71 und einer Fangquote von fast schon meisterlichen 92,8 Prozent. Dass unter den Liga-Topscorern der erste KAC-Akteur Nick Petersen erst an neunter Stelle aufscheint, ist ein Indiz dafür, wie ausgeglichen sich der Kader präsentiert. Immerhin sieben Rotjacken haben 45 Punkte oder mehr auf dem Konto, alle Linien können Spiele entscheiden. Die Plus/Minus-Wertung ist hingegen fix in rot-weißer Hand. Gleich sieben Rotjacken scheinen unter den Top-Ten auf, allen voran Steven Strong mit +42. Wie aussagekräftig die Statistiken jedoch wirklich sind, wird man wohl erst nach der Saison beurteilen können.