Auch wenn das Allianz Stadion zu Hütteldorf schon weit besser gefüllt war, auch auf den Rängen schon etwas die gewohnte Energie fehlte, ging der SK Rapid das Europacup-Play-off-Rückspiel gegen die WSG Tirol voller Elan an. Die dezimierte, junge Rapid-Mannschaft kam nach knapp vier Minuten zum ersten Sitzer, aus kurzer Distanz hämmerte Marco Grüll die Kugel aber neben das Gehäuse von Ferdinand Oswald. Abermals vier Minuten später war es wieder Grüll, der diesmal per Kopf nach Moormann-Flanke knapp am Torerfolg scheiterte. Sekunden später strich ein Knasmüllner-Weitschuss nur haarscharf über das Tor der Gäste. Und dennoch hätte es beim ersten Aufbäumen der Tiroler fast eingeschlagen. Žan Rogeljs Abschluss verfehlte das lange Eck nur um Zentimeter (14.).

Mit der ersten WSG-Chance war auch Rapid erstmals ein wenig gebremst. Doch nach exakt 29 Minuten packte Robert Ljubicic die feine Klinge aus und schlenzte den Ball von der Strafraumkante hoch ins lange Eck zur verdienten Rapid-Pausenführung.

Zwar versuchten die bis dahin relativ harmlosen Tiroler, die zumindest zwei Tore benötigten, in Hälfte zwei etwas aktiver aufzutreten, mehr als kleinere Störfeuer in der Rapid-Hälfte konnten sie aber nicht produzieren. Die erste Chance fand auf der Gegenseite Bernhard Zimmermann vor, dessen Abschluss aus spitzem Winkel aber zu zentral angetragen war (52.). Nach einer Stunde setzte Keeper Paul Gartler mit einem schnellen Abschlag Grüll in Szene, der auf Zimmermann weiterleitete, doch der Rapid-Youngster scheiterte an einem blitzartigen Reflex von Oswald.

Wattens wachte auf, Binder fixierte aber den Rapid-Sieg

Erst nach 67 Minuten stockte den Rapid-Fans bei einem schön angetragenen Freistoß von Bror Blume kurz der Atem, der Ball drehte sich aber neben das Kreuzeck. Kurz darauf musste Gartler zur ersten Glanztat abtauchen, entschärfte einen Stumberger-Kopfball auf der Linie. Mitten in den Start der Rapid-Viertelstunde hinein scheiterte Sandi Ogrinec abermals aus wenigen Metern am hellwachen Rapid-Schlussmann. Auch wenn Tirol sich weiter nicht aufgab, schien das Rapid-Tor an diesem Abend zubetoniert. So nützte der eingewechselte Nicolas Binder, eigentlich in der 2. Mannschaft im Sturm gesetzt, einen sich nun bietenden Konter, umkurvte Oswald und fixierte die Europacup-Qualifikation für Rapid endgültig (87.). 

Die Wiener, eigentlich mit weitaus höheren Ambitionen in die Saison gestartet, können sich nach einer enttäuschenden Saison immerhin mit der Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League trösten.