Was von Funktionären der FIFA immer wieder, einmal lauter, einmal leiser, geäußert wurde, nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Nämlich die Pläne über einen Zwei-Jahres-Rhythmus bei WM-Turniern. Die Technische Beratungsgruppe der FIFA schlägt nun auch offiziell die Ausrichtung der Weltmeisterschaften alle zwei Jahre vor. "Was wir vorschlagen, ist eine Neuordnung der Turniere der Konföderationen", sagte FIFA-Direktor Arsene Wenger bei einer Pressekonferenz. Der einstige Arsenal-Trainer war zuvor in Doha mit etlichen Ex-Stars des Weltfußballs zusammengekommen.

Dem Vorschlag zufolge sollen die Änderungen nach der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen greifen. 2027 würden dann die Turniere der Konföderationen ausgerichtet werden, also auch die Europameisterschaft, die im jetzigen Modus erst 2028 wieder auf dem Kalender stünde. 2028 würde dann erneut eine WM gespielt werden.

Äußerst breite Front gegen die FIFA

Die empörten Reaktionen, speziell aus Europa, ließen nicht lange auf sich warten. So verschickte auch der Zusammenschluss der europäischen Ligen, dem auch die österreichische Bundesliga angehört, eine deutliche Stellungnahme. "Die Ligen werden mit den anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, um zu verhindern, dass die Fußballverbände einseitige Entscheidungen treffen, die dem nationalen Fußball schaden", hieß es nach der Vorstandssitzung der European Leagues in Nyon.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte schon davor deutlich gesagt, die Spieler bräuchten mehr Erholung und nicht noch mehr Turniere. "Wir können entscheiden, nicht teilzunehmen", sagte Ceferin in einem Interview der britischen "Times" und drohte damit mit Boykott. Das sei, soweit er wisse, auch die Position der Südamerikaner. "Viel Glück mit einer solchen WM", meinte der Chef der Europäischen Fußball-Union und gab an, weiterhin zu hoffen, dass die FIFA "wieder zu Sinnen" komme. Der Vorschlag würde zwar finanziell vielleicht gut für die UEFA sein, "den Fußball aber töten".