Drei Spiele und 26 Minuten mussten vergehen, bis der WAC über seinen ersten Treffer im neuen Jahr jubeln konnte. Zuvor wurden schon Erinnerungen an die ersten beiden Auftritte und die vielen vergebenen Chancen wach. Dejan Joveljic war aus aussichtsreicher Position am eigenen Abschluss gescheitert.

Doch es sollte wenig später unter kräftiger Mithilfe der St. Pöltener Abwehr, die gleich zwei Mal den Ball leichtfertig verloren hat, an gleicher Stelle wieder eine Möglichkeit geben. Diesmal blieb Joveljic eiskalt und setzte den Ball unhaltbar ins lange Eck. 1:0 für den WAC, der Bann war gebrochen. Chancen des Gegners wurden in den gesamten 90 Minuten kaum zugelassen. In der 32. Minute musste Alexander Kofler eine Großchance vernichten, beim Nachschuss waren die Wölfe im Glück.

Trotz Tor-Krise war die Aufstellung von Trainer Ferdinand Feldhofer überraschender als der Auswärtssieg beim harmlosesten Gegner bisher in diesem Jahr. Für Kapitän Michael Liendl gab es zu Beginn nur einen Platz auf der Bank. „Das ist Teil der geplanten Rotation und wahrscheinlich die letzte Möglichkeit, um ihm vor dem brutalen Programm im Februar noch eine Pause zu geben“, erklärte Feldhofer seine Entscheidung. Für den Spielmacher rückte Dario Vizinger auf die Zehnerposition. Cheikhou Dieng kam zum ersten Mal seit dem Corona-Ausbruch bei den Wölfen zu einem Einsatz in der Startelf. Ebenfalls neu im Team war Christopher Wernitznig, der die Kapitänsbinde übernahm.

Nach gut einer Stunde durfte dann der etatmäßige Spielführer aufs Feld. Ganz einverstanden war Liendl mit der Ersatzbank nicht. „Ich glaube, es ist normal, dass ich damit nicht ganz glücklich bin. Das war die Entscheidung des Trainers und ich akzeptiere sie“, sagt Liendl, der nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung das 2:0 drauflegte und damit zeigte, dass er auch als Joker gut funktionieren kann.

Die Erleichterung kurz nach dem Schlusspfiff war Trainer Feldhofer deutlich anzusehen. Großer Jubel war von der Bank zu hören. „Es war von Beginn an eine sehr konzentrierte Leistung, wir sind kompakt gestanden, und mit dem Tor ist die Erlösung gekommen. Die Erleichterung über den ersten Sieg und das erste Tor 2021 ist riesengroß“, sagt Feldhofer.