Millionen vor den TV-Endgeräten dieser Welt wurden am Dienstagabend im deutschen Klassiker zwischen Dortmund und den Bayern nicht enttäuscht. Zwar gab es nicht so viele Tore wie in den vergangenen Partien, die Leistungen beider Teams waren aber durchaus ansehnlich.

Und wie es sich für ein Spitzenspiel gehört, startete es bereits kurz nach Anpfiff mit dem ersten Aufreger. Bayern-Tormann Manuel Neuer klärte vor dem Strafraum ziemlich ungenau auf Erling Haaland. Der Stürmer des BVB nahm sich den Ball mit und schob dem Keeper das berühmte "Gurkerl". Die Bayern konnten sich zu diesem Zeitpunkt bei ihrem Verteidiger Jerome Boateng bedanken. Er kratzte den nicht allzu gut platzierten Ball noch von der Linie.

Im Laufe der ersten Hälfte fanden die Gäste dann immer besser ins Spiel, Dortmund blieb vor allem durch Konter gefährlich. In Minute 19. hatte Serge Gnabry die wohl beste Möglichkeit in der Anfangsphase. Er kam nach einem Zuspiel von Kingsley Coman innerhalb des Fünfmeterraums zum Abschluss. BVB-Schlussmann Roman Bürki war bereits geschlagen, doch Lukas Pisczek kratzte den Ball nun auch auf der anderen Seite von der Linie. Daraufhin hatten Coman und Leon Goretzka gute Chancen für den Rekordmeister, bei den Dortmundern fehlte oft der letzte Pass in die Tiefe.

Als viele, inklusive Dortmunds Keeper Bürki, mit den Gedanken vielleicht schon in der Pause waren, gingen die Münchner noch in Führung. Aus einer eigentlich nicht so gefährlich anmutenden Szene, entstand durch einen Gedankenblitz von Joshua Kimmich das 1:0 . Er hob den Ball aus gut 20 Metern über den weit vor dem Tor stehenden Bürki. Dessen Klärungsversuch war vergebens. "Wir haben ein gutes Polster auf Dortmund. Für sie wird es mental schwierig, da dran zu bleiben.", sagte Torschütze Kimmich.

Zur Pause reagierte Lucien Favre und brachte Emre Can für Thomas Delaney sowie Jadon Sancho für den bemühten aber glücklosen Julian Brandt. In Minute 58. gab es dann auch die erste Möglichkeit auf den Ausgleich, doch der Schuss von Haaland wurde von einem ausrutschenden Boateng ins Torout bugsiert. Der ehemalige Salzburger musste dann nach 71 Minuten leicht angeschlagen vom Platz. Für den 19-Jährigen kam der erst 17-jährige Giovanni Reyna.

In der Offensive der Heimmannschaft veränderte sich dadurch aber kaum etwas. Zu abgebrüht trat die Defensive der Münchner auf. Die beste Möglichkeit auf den Ausgleich hatte Mahmoud Dahoud in der 81. Minute. Sein Schuss konnte Neuer in aller höchster Not klären. Schlussendlich fehlte den Dortmundern die nötige Durchschlagskraft und Kreativität im Spiel nach vorne. Mit dieser Niederlage vergab der BVB wohl die letzte Chance auf die Meisterschaft. ""Ich denke, damit sind alle anderen Mannschaften raus. Wir müssen auf drei Ausrutscher in sechs Spielen hoffen. Sollte sich irgendeine Chance ergeben, wollen wir da sein", sagte Mats Hummel nach der Partie.