Wenn Hartberg im „Bundesliga Europacup-Play-off“ um das internationale Geschäft spielt, dann ist die Wiener Austria stets dabei. Das war 2019/2020 so, als sich die Oststeirer im Finale durchsetzten und in der Folge gegen Piast Gliwice erste internationale Erfahrung sammeln durfte. Das war 2020/2021 so, als sich die Mannschaft um Trainer Markus Schopp im Halbfinale 0:3 im eigenen Stadion geschlagen geben musste. Und das ist heuer so, wenn es am Freitag (19.30 Uhr, auswärts) und Dienstag (19 Uhr, zuhause) wieder um den Europacup geht. „Vielleicht“, sagt Schopp, „sind die Unterschiede gar nicht so groß.“

Gewaltige Worte. Denn hier ist der kleine TSV Hartberg, der sich in seiner sechsten Bundesliga-Saison aber wieder gewaltig in die Wahrnehmung der Beobachter und Experten gespielt hat – und dort ist die Wiener Austria, immerhin 24-facher Meister. „Die Austria hat immer den Anspruch in der Meistergruppe zu stehen“, sagt Schopp. Die Wiener mussten sich aber in der Qualifikationsgruppe plagen, um sich für das Play-off zu qualifizieren, während Hartberg die Spiele in der Meistergruppe genießen durfte. „Wir durften uns gegen die Topmannschaften des Landes beweisen. Das ist für unsere Entwicklung unheimlich gut“, erkennt Schopp schon einen Vorteil von Spielen in der Meistergruppe – im Vergleich zu Spielen unter dem Strich. Und: „Es war wenig dabei, wo ich nicht zufrieden war.“ Die Spiele gegen Salzburg und das Heimspiel gegen Rapid Wien nimmt der 50-Jährige da aus. „In der Meistergruppe zu sein, hat uns im Prozess extrem vorangetrieben.“

Auch die Wiener Austria setzt auf Intensität und Vertikalität

Dass die Saison jetzt für die Hartberger eineinhalb Wochen länger dauert, ist nicht das Thema. „Ab dem Erreichen der Meistergruppe waren wir alle auf dieses Szenario eingestellt“, sagt Schopp. Obgleich er weiß: Es hätte noch wesentlich besser ablaufen können. Gar nicht so sehr in der Meistergruppe, schon im Grunddurchgang haben die Hartberger zahlreiche Punkte liegen gelassen: Sechs Mal in den ersten 22 Runden haben die Hartberger geführt – und die Partie dann doch nicht für sich entschieden. In Erinnerung bleiben die ersten beiden Runden als gegen BW Linz und Lustenau jeweils ein Vorsprung mit zwei Toren nicht ins Ziel gebracht wurde. Sportlich fügt sich die Wiener Austria in den Trend der Bundesliga ein: „Viel Intensität, viel Vertikalität“, beschreibt Schopp. Nichts, womit die Hartberger zuletzt nicht konfrontiert waren.

So oder so: „Wir haben eine richtig gute Entwicklung genommen“, sagt Schopp. Bemerkenswert: Die Hartberger haben ihren Marktwert im vergangenen Jahr verdoppelt. 14,98 Millionen ist der Kader der Hartberger der Oststeirer laut transfermarkt.at wert, 17,03 Millionen jener der Wiener Austria. Da ist Schopps Aussage wieder: „Vielleicht sind die Unterschiede gar nicht so groß.“