Mit einem 6:0-Kantersieg im WM-Play-off gegen Island hat Österreichs U19-Nationalteam der Frauen Historisches geschafft. Zum ersten Mal überhaupt ist eine rot-weiß-rote Frauen-Auswahl bei einer Fußball-Weltmeisterschaft dabei. Ausgetragen wird das U20-Turnier von 31. August bis 22. September 2024 in Kolumbien.

Im spanischen Salou setzte sich das von Teamchef Hannes Spilka betreute Nachwuchsteam überraschend deutlich gegen Island durch. „Das haben wir uns selbst nicht erwartet, dass es so klar sein würde“, sagt die österreichische Torfrau Mariella El Sherif. Die Hartbergerin, die seit 2015 beim SK Sturm aktiv ist, hatte sich gemeinsam mit ihren Mitspielerinnen auf „ein hartes Spiel“ eingestellt. „Dass es dann so schnell auf unsere Seite gekippt ist, hat uns gutgetan.“ Schon nach 22 Minuten führte die ÖFB-Auswahl mit 2:0, Nicole Ojukwu traf doppelt. In der 43. Minute erhöhte die Vienna-Akteurin auf 3:0. Kurz vor der Pause verlor Island wegen der Verhinderung einer klaren Torchance zudem noch eine Spielerin mit der roten Karte. „Die Pausenführung, die Tatsache, dass wir eine Spielerin mehr waren. Das hat uns alle gepusht“, sagt El Sherif.

Das Gefühl, das El Sherif nach dem Abpfiff hatte, „kann ich gar nicht beschreiben. Wir haben Historisches geschafft. Wir haben etwas erreicht, was in Österreich bisher noch niemand geschafft hat. Es wird dauern, bis ich das so richtig realisieren kann“, sagt die 19-jährige Steirerin, die mit Julia Keutz und Anna Wirnsberger zwei Sturm-Teamkolleginnen auch als Mitspielerinnen im ÖFB-Team hat. „Natürlich haben wir nach der Partie gefeiert“, sagt die Torfrau. „Wir haben in Barcelona in Apartments gewohnt und sind dort alle gemeinsam gemütlich zusammen gesessen, haben Musik gehört und auch mit den Trainern diesen Erfolg genossen. Es ist dann auch etwas später geworden, es hat Spaß gemacht.“

Über die Chancen bei der Weltmeisterschaft im kommenden Sommer will sich die Sturm-Akteurin noch keine Gedanken machen. „Man weiß jetzt ja noch nicht, wer wirklich bei der WM dabei ist und gegen wen wir in der Gruppe spielen werden.“ Obwohl es „nur“ ein Jugend-Turnier ist, „wird das Turnier, glaube ich, groß aufgezogen werden“, sagt El Sherif. „Ich bin richtig gespannt auf das Land, die Kultur, das Essen. Es ist noch eine lange Zeit bis dorthin, wir werden bis dahin alle hart trainieren. Ich bin mega gespannt“, sagt die Torfrau, die 2022 schon bei der Europameisterschaft des A-Nationalteams in England mit von der Partie war.