"Na, wie gehts? Keine Zeit, aber sonst ganz gut ..." Gestresst zu sein, ist ein Normalzustand in unserer Gesellschaft geworden. Und auch ein Merkmal von Erfolg, Anerkennung und sozialem Status. Denn reiche Menschen sind tatsächlich oft noch mehr gestresst, als weniger Wohlhabende. Die haben dafür etwas anderes, das nennt man "Zeitarmut". Die deutsche Feministin und Autorin, Teresa Bücker, analysiert in ihrem erfolgreichen Buch "Alle Zeit – eine Frage von Macht und Freiheit" die unterschiedlichen Varianten von dieser Zeitarmut und bringt einen Begriff ins Spiel, über den ich mit ihr im Podcast gesprochen habe: Zeitgerechtigkeit. Wie die unbezahlte Sorgearbeit hier mit hineinspielt, warum der 8-Stunden-Tag ein "Konstruktionsfehler" ist und wie sehr wir uns von der "fear of missing out" noch zusätzlich durchs Leben treiben lassen, darum geht es in diesem Gespräch.