Sie war fast zu erschöpft, ihr Buch überhaupt zu schreiben, erzählte Soziologin Franziska Schutzbach unlängst bei einer Lesung ihres neuen Buchs "Die Erschöpfung der Frauen - Wider die weibliche Verfügbarkeit". Aber genau diesem Phänomen wollte sie dann doch auf den Grund gehen: Warum haben Frauen das Gefühl zunehmender Erschöpfung? In unserer Gesellschaft wird Weiblichkeit gleich gesetzt mit Fürsorglichkeit. Frauen sind meist zuständig für emotionale Zuwendung, Beziehungsarbeit, das Erhalten von Freundschaften, das Kümmern um Familienangehörige, Trost spenden, die Kinder, die Pflege – vom Organisieren der Geburtstagsgeschenke aller Familienmitglieder bis zum Bleistift, der nachgekauft werden will. Man subsumiert dies auch unter dem Begriff "Mental Load": die Last, wenn man ständig an zu vieles denken muss.