Der britische Ex-Finanzminister Rishi Sunak hat die notwendigen 100 Unterstützer beisammen, um für die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss zu kandidieren. Sunak hat seine Kandidatur noch nicht offiziell erklärt. Er würde Parteivorsitzender und Premierminister werden, falls seine Kontrahenten nicht je 100 Unterstützer haben. Unterhauschefin Penny Mordaunt hat ihre Kandidatur schon erklärt, der im September abgetretene Ex-Premier Boris Johnson könnte folgen.

"Es ist mir eine Ehre, der 100. Tory-Abgeordnete zu sein, der '#Ready4Rishi' (Bereit für Rishi) unterstützt", schrieb der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood am Freitagabend auf Twitter. Andere Abgeordnete bestätigten, dass Sunak die Mindestanzahl an Unterstützern erreicht habe.

Nur drei können antreten

Bis Montag sollen die Kandidaten feststehen. Höchstens drei können antreten, denn jeder Kandidat braucht mindestens hundert Unterstützer aus dem 357 konservative Abgeordnete zählenden Parlament. Danach müssen sich die Abgeordneten entweder auf zwei Kandidaten einigen, über die die Parteimitglieder bis kommenden Freitag abstimmen oder sie bestimmen direkt einen Kandidaten, der in die Downing Street einzieht.

Johnson steht nach Angaben eines Parteikollegen in den Startlöchern für eine erneute Kandidatur. Er habe gesagt, er "sei bereit" und wolle antreten, hatte der konservative Abgeordnete James Duddridge am Freitagabend dem Sender Sky News gesagt. Zuvor hatten bereits mehrere Medien übereinstimmend berichtet, Johnson habe Interesse an einer Kandidatur.

Stimmen für Johnson-Rückkehr

Mehrere Kabinettsmitglieder sprachen sich bereits für eine Rückkehr des 58-Jährigen aus. Johnson war Anfang des vergangenen Monts nach zahlreichen Skandalen als Premier abgetreten. Er soll sich derzeit auf der Rückreise aus einem Karibik-Urlaub befinden. Truss hatte am Donnerstag nach nur gut sechs Wochen im Amt ihren Rücktritt angekündigt.

Mordaunt begründete ihre Kandidatur im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich bin ermutigt worden von der Unterstützung durch Kollegen, die einen Neustart, eine geeinte Partei und eine Führung im nationalen Interesse wollen." Als Parteichefin und Premierministerin wolle sie das Land wieder einen. Zudem wolle sie die Wahlversprechen der Tories umsetzen und die nächste Parlamentswahl gewinnen, so die 49-Jährige.