Acht Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigt die Zahl der Toten vor Ort weiter. In Österreich wird wiederum über mögliche Erleichterungen diskutiert, die man Angehörigen und Opfern des Erdbebens für die Einreise ins Land gewähren könnte. Während NGOs und einige Politikerinnen und Politiker temporäre Erleichterungen gefordert hatten, hieß es aus dem Innenministerium, dass man die Bestimmungen nicht ändern werde.

Laut Außenministerium ist die Zahl der in der Türkei gestellten Visaanträge für Österreich nach dem Erdbeben gestiegen – jedoch eher geringfügig. Seit dem Vorfall wurden rund 510 Anträge in den österreichischen Vertretungen im Land registriert. In der Woche vorher seien es rund 450 gewesen. Zahlen aus Syrien gibt es nicht, da es dort aktuell keine Vertretung Österreichs gibt. Betroffene müssten im Libanon einen entsprechenden Antrag stellen.

Ministerium rechnet mit mehr Anträgen

Man nutze aktuell "die im gesetzlichen Rahmen bestehenden Möglichkeiten", um die Prüfung so rasch wie möglich durchzuführen, heißt es aus dem Außenministerium. Dank Sonderterminen erhalten Personen aus dem betroffenen Gebiet aktuell in ein bis zwei Tagen einen Termin für die Antragstellung. Die Bearbeitung von vollständigen Anträgen inklusive Postweg dauere aktuell fünf bis sieben Arbeitstage.

Syrische Staatsbürger warten länger, laut Ministerium sei hier eine Rücksprache mit dem Innenministerium und anderen Schengenstaaten gesetzlich vorgesehen. Zudem müssten Betroffene erst in Nachbarländer flüchten, um für ein Visum ansuchen zu können, was aktuell wenig realistisch scheint.

In der Türkei rechnet man im Außenministerium in den kommenden Tagen mit vermehrten Anträgen, die Vertretungen vor Ort würden bereits mehr Antragstermine als üblich anbieten.